Auf der Trauminsel zwischen Orient und Okzident finden wir historische Ausgrabungsstätten, urige Kirchen, Klöster und Burgruinen und zerklüftete Bilderbuchlandschaften – dazu überaus herzlichen Zyprer. Es lohnt ein Abstecher ins Inselinnere, denn Zypern ist mehr als nur Küste. Hier unser Reisebericht über Zyperns göttlichem Zauber Teil 2.
Nach traumhaften Tagen im Cap St Georges Hotel & Resort (Reisebericht Teil 1) an der malerischen Westküste Zyperns, wollen wir ein wenig die Insel erkunden.
Der Felsen der Aphrodite ist laut griechischer Mythologie der Ort, an dem die Göttin aus dem Schaum der Wellen auftauchte.
Landeinwärts besonders reizvoll
Da das Cap St Georges am Rande des gleichnamigen Nationalparks liegt, starten wir von hier aus eine Rundfahrt.
Wir folgen den Spuren der Aphrodite und fahren zum Akamsas-Nationalpark und dann ins Troodos-Gebirge – immer durch üppige Natur.
Die Akamas-Halbinsel an der westlichen Spitze Zyperns ist ein Eldorado für Naturliebhaber. Das rund 200 km² große Naturschutz-Reservat erhebt sich vom Meer bis zu einer Höhe von 400 Metern.
Benannt nach dem Sohn des Sagenhelden Theseus, ist die Akamas eine der schönsten Regionen der Sonneninsel mit frisch sprudelnden Bergquellen und Landstrichen voll wilder Orchideen und Alpenveilchen.

Nirgendwo sonst ist die Natur so urwüchsig, unberührt und intakt wie hier. Wer gut zu Fuß ist, dem sei eine Wanderung auf dem Aphroditen-Trail ans Herz gelegt. Hier bieten sich grandiose Ausblicke über den Akamas-Nationalpark.
Berge und Täler, natürliche Wasserbecken und eine abwechslungsreiche Vegetation prägen die Landschaft mit ihrer Vielzahl an Mikroklimata.
Schätze für Kleopatras Schönheit
Julius Cäsear schenkte Kleopatra die Insel Zypern. darüber ist wenig bekannt.
Allerdings Kleopatras enge Verbindung zur Insel und dem Akamas-Naturschutzgebiet ist hinlänglich dokumentier. Denn beide spielten eine wichtige Rolle in ihren Schönheitsritualen.
Zypern war bereits in der Antike bekannt für luxuriöse Öle und Salben, die aus heimischen Pflanzen gewonnen wurden.
Besonders die kleine Insel Yeronissos, gelegen vor der Küste von Peyia.
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Yeronissos eine wichtige Rolle in der Herstellung von Kosmetika spielte, die auch nach Ägypten exportiert wurden.
Kleopatra nutzte die zypriotischen Schätze in ihren täglichen Pflegeritualen, insbesondere das seltene und duftende Öl der Zypernrose, das sie in ihre Bäder und Hautpflegeprodukte integrierte.
Neben den Ölen und Kräutern war auch zypriotischer Honig ein wichtiger Bestandteil von Kleopatras Schönheitsrezepten.
Der Honig aus den Blüten des Akamas-Gebiets, bekannt für feuchtigkeitsspendende und heilende Eigenschaften, wurde mit Kräutern und Ölen gemischt, um luxuriöse Masken und Salben herzustellen.
Vielfältige Natur
Mehr als 530 Pflanzenarten, von denen 36 endemisch sind, wachsen allein auf der Akamas-Halbinsel.
Entlang der felsigen Küste findet sich eine immergrüne Macchia aus dichtem Buschwerk. Johannisbrotbäume, Mastix- und Eukalyptusbäume, Wacholderbüsche und Kiefern wachsen in den höheren Lagen.
Obwohl im trockenen Sommer Wildkräuter überwiegen, bringt die Regenzeit eine üppige Blütenpracht.
Persische Alpenveilchen, heimische Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und wilde Orchideen bedecken die Akamas mit einem duftenden Blumenteppich.
Die Vielfalt der Tierwelt auf der Akamas-Halbinsel ist von entscheidender Bedeutung für die Ökologie in der Region.
Hier gibt es 20 verschiedene Reptilien, 16 Schmetterlingsarten, 12 verschiedene Säugetiere und etwa 170 Vogelarten. 33 davon haben hier ein dauerhaftes Zuhause gefunden, darunter der Habichtsadler sowie die Schuppengrasmücke, ein Singvogel, der nur auf Zypern beheimatet ist.
Im Frühjahr und im Herbst ziehen auf ihrer Wanderung zwischen Europa, Asien und Afrika Schwärme von Zugvögeln über die Halbinsel – darunter die auffallend bunten Bienenfresser.
Während sich in den Küstengewässern seltene Mönchsrobben tummeln, sind die menschenleeren Strände nachts sorgfältig geschützter Brutplatz für bedrohte Meeresschildkröten, wie die Grüne Meeresschildkröte und die Karettschildkröte, die hier ihre Eier im feinen Sand vergraben.
Zyperns Tierwelt unter Wasser – z.B. Oktopusse, Barrakudas, Thunfische, Delfine und Meeresschildkröten – lässt sich beim Tauchgang dank der Sichtweite von 25 bis 35 m herrlich beobachten.
Im fast 2.000 m hohen Troodos-Gebirge bezaubern uns wildromantische Dörfer. bewaldeten Troodosgebirge gibt es bezaubernde Ort und grüne Natur zu entdecken.
Das Troodos-Gebirge schützt den Süden vor der Kälte aus dem Norden. Im Winter ist das Gebiet um Olympos mit 1.951 m Höhe schneebedeckt und daher die südlichste Skiregion Europas.
Kultur und Kulinarik
Hier erleben wir zypriotische Weinkultur und machen einen Spaziergang durch eines der vielen typischen Bergdörfer, und trinken in einem Kafenion, neben alten Männern mit Perlenschnüren in den Fingern, den typisch starken griechischen Kaffee – metrios (wenig süss).
In Omodos besuchen wir das Kloster Timios Stavros. Das Kloster des Heiligen Kreuzes ist eines der ältesten Klöster in Zypern.
Im Laufe der Zeit vergrößerte sich die einst kleine Kapelle und wurde zu einem Wehrkloster, in dem früher viele Mönche lebten.
Gegründet wurde es den Überlieferungen nach schon vor Ankunft der Heiligen Helena aus Zypern im Jahr 327 n. Chr..
Mittags rasten wir in einer kleinen Taverne.
Wir genießen Meze – eine nahezu unendliche Folge von kleinen Gerichten in Schälchen, gewürzter Joghurt und Fischpasten, Oliven und Käse, gefüllte Weinblätter und Fleischbällchen, Gebäck, das in Honig und Nüssen schwimmt.
Am Rückweg gibt es noch einen Abstecher zum Archäologischen Park in Paphos, der ebenfalls besonders sehenswert ist.
Am Hafen von Paphos ist seit 1962 ein Drittel der antiken Stadt Paphos aus dem 3. und
4. Jahrhundert zutage gefördert worden – die Ausgrabungen zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der antike Kurion-Tempel liegt spektakulär auf einem Hügel mit Meerblick.
Zurück im Cap St Georges Hotel & Reosrt genießen wir unseren letzten Abend mit einem Sundowner am Hotelstrand.
Ja, die Mischung macht’s auf Zypern. Man muss nur die Sinne öffnen, und schon spürt man es: Aphrodites und Kleopatras Geist ist überall.
Hier gehts zum 1. Teil unseres Reiseberichtes über Zypern.
Text: Annemarie Heinrichsdobler
Fotos: ©Monique de Caro, ©Annemarie Heinrichsdobler, ©R_K_B_by_Dieter-Schaetz_pixelio.de, ©Annemarie Heinrichsdobler (2 Bilder), ©R_K_B_by_Alexander-Dreher_pixelio.de, ©Annemarie Heinrichsdobler (3 Bilder), ©Monique de Caro, ©Annemarie Heinrichsdobler (3 Bilder), ©Traumwelten_pixelio_de, ©Cap St Georges