Ob Wellness- und Badeurlaub an der Küste, Gourmet-Touren ins kroatische Hinterland oder Segeltrips in die Kvarner Inselwelt: Die Riviera von Opatija ist das prunkvolle Bindeglied.
Die kroatische Riviera mit Opatija als Hauptstadt ist ein internationaler Hotspot. Das einstige Abbazia, das bei den europäischen Adeligen vor über 100 Jahren als mondäner Badeort berühmt war, erlebt heute eine Renaissance mit SlowFood und Gourmet-Restaurants, faszinierender Geschichte, k.u.k. Architektur und einer Wein- und Ess-Kultur ähnlich der toskanischen.
Nachtleben auf der Strandpromenade
Einzigartig ist der historische Stadtkern mit seinen gemütlichen Kaffeehäusern als auch die 12 km lange, über hundertjährige Strandpromenade „Kaiser Franz Joseph“. Am Meer entlang führt der Lungo Mare von Volosko über Opatija bis Lovran. Hier spaziert man an den wichtigsten Bauten Opatijas vorbei: dem Hafen, dem Badestrand, Villa und Park Angiolina, in der sich heute das kroatische Tourismusmuseum befindet. Daneben die Villa Amalia, dem Hotel Kvarner, der Kirche St. Jakob und der Villa Ariston, in der schon die Habsburger, Kennedys und Coco Chanel residierten.
Nachtaktive locken zahlreiche Bars, wo man bis in den Herbst im Freien sitzen kann. Hier schmeckt ein Glas vom Malvasia, einem beliebten Weißwein der Region.
Das Museum im Schweizerhaus in der Altstadt zeigt Plakate und Fotografien des k.u.k.-Badeortes. Empfehlenswert ist ein Bootstrip über Volosko nach Lovran, ein Feinschmeckerparadies bekannt für Kirschen, Spargel- und Maroni-Festivals. Wer sich für lokale Spezialitäten interessiert, kann im Peperoncino Weine, rotes Bier, Feigenbrot und Käse, eingelegten Löwenzahn und Öl erstehen. Auch hier gibt es ein Tourismus-Museum, in einem sehr alten Turm mit toller Aussicht über das Städtchen.
Opatija: Kurbad von Kaisern und Königen
Die kleine Kirche St. Jakob im Zentrum Opatijas (dt. Abtei) gilt als historischer Ursprung und Namensgeber. Hier erbauten flüchtende Benediktiner um 1420 ein Kapuzinerkloster, das etwa hundert Jahre lang allein auf weiter Flur stand. Kein spektakulärer Ort also – bis zur österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie: Zwischen 1867 und 1918 erlebte der Ort einen beispiellosen Bau- und Tourismusboom.
Als Wiege aller touristischen Aktivitäten gilt die Villa Angiolina. Der Kaufmann Iginio Scarpa von Rijeka erwarb das schmucklose Haus und die Halbinsel drumherum 1844 und legte einen Park mit exotischen Pflanzen an. Das Haus verwandelte er in eine prachtvolle Villa und taufte es auf den Namen seiner verstorbenen Frau. Hier lud er zu rauschenden Festen, was den Ort bald zu einem beliebten Treffpunkt werden ließ. Heute finden in dem entzückenden kleinen Palais ab und zu Konzerte statt.
In Folge beehrte immer mehr Prominenz Abbazia; 1860 etwa auch die österreichische Kaiserin Maria Anna. Entscheidenden Anteil am Aufschwung hatte die österreichische Südbahngesellschaft, deren 1884 eröffnete Linie Wien – Rijeka die Kaiserstadt in nur einem halben Reisetag mit der Adriaküste verband.
1884 eröffnete das Hotel Quarnero (Hotel Kvarner) als erstes Luxushotel und Lungensanatorium der adriatischen Ostküste. 1889 folte die Ernennung zum Kurort. Namhafte Mediziner priesen die Vorzüge des lokalen Klimas. Sanatorien, Seebäder und Hotels schossen wie Pilze aus dem Boden: Hocharistokratie, Industrielle und Künstler aus ganz Europa lustwandelten durch prachtvolle Gärten, flanierten „im Meeresaerosol“ und genossen Kurkonzerte und Sachertorte.
Der erste Weltkrieg brachte das Ende Österreich-Ungarns. Doch zahlreiche Bauwerke und Parks haben ihren Charme in die Gegenwart gerettet. Opatija knüpft an diese Blütezeit an. Wichtige Erfolgsfaktoren sind auch heute die Lage am Mittelmeer, die wunderbare Landschaft sowie die k.u.k.-Architektur, die das Gefühl vermittelt privilegiert zu sein.
Glamour an der Riviera von Opatija
Die Kombination aus mildem Klima, Meer und Gebirge machen die Kvarnerbucht und die Küste Opatijas zu einer Ganzjahresdestination.
Die Region Kvarner verbindet die Halbinsel Istrien im Westen mit der kroatischen Küste im Osten, umfasst die Bergregion Gorski Kotar und die Küstenregion Primorje.
Das raue Bergland mit seinen Festungen, Kastellen und Barockkirchen mündet in eine mediterrane Landschaft mit elitären Küstenorten, Häfen, Stränden und Inseln. Letztere – jede für sich individuell, spannend und schillernd – laden ein zu Entdeckertouren und Leckerbissen. Hotspots der Region sind Krk, Rab, Cres und Lošinj.
Das Designhotel Bevanda liegt direkt am historischen Uferpromenadenweg der Riviera. Die Balkonterrassen der elf Suiten des Fünf-Sterne-Hotels scheinen förmlich über der Adria zu schweben.
Die weißen, puristischen Linien heben sich gegen das tiefe Blau des Himmels ab. Glatte Oberflächen in Holz, Marmor und Glas schmiegen sich an. Das Designhotel zeigt sich als erste Adresse für Freunde stilvollen Wohnens. Entspannung versprechen Terrasse, Jacuzzi und der in Erdfarben gehaltene Wohnbereich.
Jeder der Namen der Suiten erinnert an einen berühmten Besucher des Ortes, von James Joyce und Isadora Duncan bis zu Albert Einstein, Gustav Mahler oder Giacomo Puccini.
Villen im Zuckerbäckerstil
Im schönsten Zuckerbäckerstil des beginnenden 20. Jahrhunderts präsentiert sich die in Lovran gelegene Villa Astra. Sie bildet mit der Nachbarvilla Astra Nova ein Juwel inmitten eines Palmengartens am Meer. Detailverliebt renoviert erweist sich das Ensemble, das zu den schönsten Mitgliedern der Hotelkooperation „Schlosshotels & Herrenhäuser“ und „Historic Hotels of Europe“ zählt. Sie bietet eine Bühne für klassische Musikabende in kleinem Rahmen.
Die Villa Astra von Vjekoslav Martinko wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Stararchitekt Attilio Maguolo in venezianischer Gotik errichtet. Das Haus bietet neben Suiten mit Meerblick zwischen Pinien hindurch, auch ein kleines, feines Spa.
Wellness-Oase Opatija und Kvarnerbucht
Opatija als Wellness-Oase – mit diesem Motto knüpft das Seebad an seine Geschichte als führender Kurort Europas an. Viele Hotels bieten Sport-, Beauty- und Relaxprogramme. Von Ayurveda bis Yoga gib es alles, was Körper und Seele gut tut. Außerhalb der Hauptreisezeit in den Sommermonaten finden Interessierte preislich attraktive Angebote. Neben geführten Wandertouren, Freizeitaktivitäten und Übungen im Freien mit lizenzierten Trainern bieten spezialisierte Hotels, aber auch Fachkliniken neben Spa-Leistungen, Massagen und Schönheitsbehandlungen auch moderne medizinische Therapien.
Wellness erster Klasse zeigt das 4-Sterne-Superior-Adria Relax Resort Miramar in Opatija mit dem Sisi-Aufguss, einem klassischen Kräuter-Entspannungsaufguss von Fichtennadeln aus Bayern über Rose aus Korfu bis zu Jasmin aus Madeira: Die eingesetzten Düfte sind von den Reisen der österreichischen Kaiserin Elisabeth inspiriert. Im Vordergrund stehen aber deren Wirkung.
Weitere Wellness-Hotels in Opatija und der Kvarnerbucht
Im Hotel Milenij reichen die Wellness-Highlights von Thai-Massagen bis hin zu Wochenend-Behandlungen mit Fokus auf ästhetische Medizin.
Im Grand Hotel Opatijska Cvijeta liegen die Schwerpunkte auf chinesischer Medizin, Qi Gong, Akupunktur sowie Pilates und Yoga.
Das Institut Thalassotherapia Opatija mit einem großzügigen Spa präsentiert sich als Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden. Während sich Experten um den Körper kümmern, wird die Seele von der Sonne, der Adria und dem Panorama gestreichelt.
In der Nähe des Zentrums liegt das Astoria Designhotel Opatija, ebenfalls im Bund der Vienna Hotels, die verschiedene Häuser in Opatija und Losinj betreiben. Das helle Design des Hotels findet seinen Ruhepol in der gläsernen Theke der Lobby, dem Herz des Hauses. Auch die 50 Zimmer und Suiten setzen diese Klarheit fort. Das nahegelegene Thalasso Wellness Center erfreut Besucher mit exklusivem Ambiente und Service.
Altehrwürdige Luxushotels in der Kvarnerbucht
Auch das Grand Hotel Adriatic liegt in Zentrumsnähe mit Blick auf die Kvarnerbucht und die Inseln. Im Foto links sehen Sie das berühmteste Wahrzeichen von Opatija und der Kvarnerbucht: das Mädchen mit der Taube.
Das Grand Hotel Adriatic besteht aus zwei Gebäuden, das Vier-Sterne-Haus Adriatic I und das Drei-Sterne-Hotel Adriatic II, mit gemeinsamer Rezeption und gemeinsamen Wellness- und Hotelangeboten sowie einem Kongresszentrum.
Im Jahr 1906 wurde, nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt, das 4-Sterne-Hotel Bristol im Zentrum Opatijas erbaut. Nach Renovierungsarbeiten erstrahlt das ehemals kaiserliche Hotel im ursprünglichen Glanz: Stuckverzierungen an der Fassade, kunstschmiedeeiserne Balkone und große Fenster.
Entspannen gelingt hier gut bei Kaffee und Kuchen im Café Palme, das an ein Wiener Kaffeehaus erinnert. Der Küchenchef verwöhnt die Gäste mit mediterraner Küche. Das Café ist übrigens für seine Mehlspeisen bekannt. Die Bristol-Torte mit Schokoteig und Orangenspiegel ist eine Sünde wert. Sport und Erholung bietet der Wellness & Beauty-Bereich z.B. mit Spezialbehandlungen wie Mesolifting, Fitnesscenter, Whirlpool und Sauna.
Kroatische Riviera im stilvollen Boutiquehotel
Für stilvolle Unterkünfte sorgen die eleganten Boutiquehotels der Region. Wer sich auf noble Kissen betten möchte, hat auch hier die Qual der Wahl. Viele der kleinen Häuser blicken auf eine lange Geschichte zurück, von frühchristlichen Konventen bis zu k.u.k. Prachtvillen.
Nenad Kukurins Gäste erwarten im befestigten Bergdörfchen Kastav über Opatija im Hotel-Restaurant Kukuriku ein edel-schlichtes Ambiente. 15 Designzimmer integrieren sich in die Klostermauern aus dem 9. Jahrhundert. Die Naturmaterialien wie Stein, Fliesen, Kalk, Leinen und Holz sowie ein offener Kamin unterstreichen das historische Element.
Für Freunde der klaren Linien empfiehlt sich etwa die Villa Kapetanović, hoch über dem Fischerdorf Volosko. Mit freier Sicht über die Kvarnerbucht, laden 28 Zimmer und drei Suiten zu erholsamen Nächten ein, der Außenpool zum Bad im erfrischenden Nass und zum Entspannen das Spa & Beauty Laurus.
Sie können jetzt nicht verreisen, dann sind unsere Spa-Treatments für Zuhause sicher das Richtige.
Und über die lukullische Seite der Region lesen Sie einfach den nächsten Teil unseres Berichts.
Text: Verena Wagner
Fotos: Miramar, TVB Kvarner, Frank Heuer, Ernst von Chaulin, Petar Trinajstic, Sergio Lussino, Petr Blaha, Bernleitner