Weiße Weihnacht oder Feiern unter Palmen? An Weihnachten den eisigen Temperaturen entschwinden und mitten in das Paradies eintauchen? Nun, dieses Jahr stellt sich leider diese Frage nicht. Wir wollen aber trotzdem über die Grenzen schauen und ein wenig Fernweh mildern mit unserem Blick Richtung Weihnachtstradition in der Karibik, auf den Kanarischen Inseln, Madeira, Malediven und den Philippinen. Ja, denn es wird auch dort Weihnachten in der Inselwelt gefeiert.
Philippinen
Es weihnachtet sehr – über vier Monate lang: Auf den Philippinen gibt es nicht nur ein Weihnachtsfest, sondern gleich eine ganze Weihnachtssaison, die schon am 1. September beginnt und am 6. Januar ihr Ende findet. Traditionellen Papierlaternen sorgen in dieser Zeit für einen besonderen, sinnlichen Rahmen. Die Tradition begann im Jahr 1928 mit der Produktion der ersten Lampen aus Bambus und Papier. Ursprünglich dienten sie dazu, den Gläubigen den Weg zur rituellen Christmette zu erleuchten, verfügten die meisten ländlichen Gebiete damals doch nicht über Strom. Heutzutage werden die Laternen, Parols genannt, zwar nicht mehr als Wegweiser benötigt und meist durch elektrische Lichter ersetzt, dennoch werden sie vielerorts noch immer als symbolisches Leitlicht aufgehängt, um die Winternächte zu erhellen.
Kanarische Inseln
Weihnachten auf La Palma ist die Zeit der Krippen und Weihnachtssterne. Doch die Festtage auf der Kanarischen Insel unterscheiden sich von jenen in Zentraleuropa. Wenn am 22. Dezember die Ziehung der Weihnachtslotterie erfolgt, hoffen viele Palmeros auf den großen Gewinn. An Heiligabend wird meist Hühnersuppe aufgetischt, doch Geschenke gibt es an diesem Tag nicht. Diese bringen erst die Heiligen Drei Könige am sechsten Januar. Um den Weisen aus dem Morgenland den richtigen Weg zu zeigen, stellen die Kinder La Palmas am Vorabend Schalen mit Wasser und Kräutern – für die Kamele – sowie mit Früchten und Süßigkeiten – für die Könige – vor ihre Zimmertür. Die Bescherung kann beginnen!
Karibik
Weißer Sand statt Schnee: Die US-Jungferninseln sind ein Paradies in der Karibik. Weihnachten nach amerikanischem Vorbild bekommt hier den exotischen Feinschliff. Dazu gehört Guavaberry-Rum. Die Liedzeile “Good mornin’, good mornin’, ah come fo’ mi Guavaberry” kennt jeder Insulaner. Denn wenn die Weihnachtssänger mit diesen Worten durch die Straßen ziehen, weiß ein jeder, dass es an der Zeit ist, den Guavaberry-Rum zu servieren. Hauptzutat des Getränks, welches auf einem uralten Rezept basiert, sind Guavaberries – auch Rumbeeren genannt –, die im bergigen Norden der Inseln wachsen. Sie reifen im Dezember, werden püriert und mit Zitronenabrieb, Gewürzen, Rum und einer kleinen Menge Beerensamen aus der Vorjahresernte vermengt. Nach mehrmonatigem Ziehen wird das Ergebnis meist mit „Sweet Bread“, süßem Brot, serviert.
Madeira
Zwar wird die Weihnachtszeit auf Madeira im Grünen verbracht, jedoch wird nicht weniger festlich gefeiert als andernorts. Bunte Lichterketten und glitzernde Girlanden lassen die Hauptstadt Funchal in festlichem Licht erstrahlen. Fulminant wird hier das Jahr beendet, findet auf Madeira doch zu Silvester traditionell das größte Feuerwerk der Welt statt. Acht Minuten dauert das bunte Spektakel mit tausenden Feuerwerkskörpern, die an verschiedenen Orten gezündet werden. Inmitten des Trubels gehen die Einheimischen ihrem ganz eigenen Brauch nach: Pünktlich um Mitternacht werden traditionell 12 Rosinen verspeist – jede repräsentiert dabei einen Wunsch für das neue Jahr.
Malediven
Paradiesische Feiertage erwarten den Besucher auf den Malediven. Statt Schnee und Wind prickelt hier die warme Sonne auf der Haut. Resorts verwandeln ihre Räumlichkeiten teilweise in ein Weihnachtswunderland und locken mit leckeren Menüs, Festivitäten, Tannenbäumen und Spa-Anwendungen. Da kommt sogar der Weihnachtsmann mit dem Boot angeschippert und zaubert den Kindern ein Lächeln ins Gesicht.
Dieses Jahr stehen die Festlichkeiten auf Milaidhoo Island Maldives zum Jahresende unter dem Motto „Die Geschichte von Raajje“. Raajje bedeutet auf Dhivehi, der Sprache der Malediven, wörtlich übersetzt „das Land der Dhivehi-Völker“. Statt Gans mit Blaukraut kann man an den Weihnachtsfeiertagen ein Fisch- und Hummercurry mit Chapati oder die Thunfischspezialität Mashuni genießen. Auf den Malediven erinnert noch vieles an die einstige Gewürzroute, die den Inselstaat schon vor hunderten von Jahren mit der Welt verband und die maledivische Kultur geprägt haben. Feierliche Momente bei abendlichen Cocktail-Empfängen und Abendessen finden im lässig-luxuriösen Barfuß-Lifestyle von Milaidhoo statt. Genau der richtige Jahresabschluss, um dem Stress und der Winterdepression zu entfliehen und sternenerfüllte Nächte und sonnige Tage auf den Malediven zu verbringen.
Und wenn Sie wissen wollen, wie man in Europa Weihnachten feiert, dann klicken Sie doch einfach auf Weihnachten in Europa von Nord bis Süd.
Fotos: Philippinen © Philippine Department of Tourism David Hettich and Tobias Hauser / US-Jungferninseln © Josh Duncan / Kanaren © Damian Martin Brito / Madeira © Madeira-Promotion-Bureau / Malediven © Milaidhoo-Island