Es weihnachtet sehr! Doch welche Festtagsrituale haben einzelne Länder? Nach unserem Blick über die Grenzen in Europa und auf die Inseln dieser Welt, stellen wir Ihnen nun Weihnachten in Amerika vor. Folgen Sie uns nach Kanada, in die USA, nach Mexiko, Puerto Rico und Venezuela.
Kanada
Am Weihnachtsmorgen wird es in Kanada laut – zumindest in der Provinz Nova Scotia. Denn einige der Einwohner dort maskieren sich und ziehen von Haus zu Haus. Dabei machen sie – mit Ketten und Glocken – so viel Lärm wie möglich. So lange, bis sie genügend Süßigkeiten zugesteckt bekommen, um sie von ihrem Umzug abzulenken. „Diese Tradition trägt bei uns den Namen ‚Belsnickeling‘“, erklärt Amanda Blake, Reisespezialistin bei Travelzoo Kanada, „aber auch in vielen anderen Regionen gibt es eigene Rituale.“ In der Provinz Labrador etwa sammeln die Menschen Rüben ein und höhlen sie aus. Sie stellen eine Kerze hinein und schenken sie dann ihren Kindern. Und die Eskimos veranstalten Winterfestivals, auf denen Geschenke überreicht und viel gesungen und getanzt wird. Und überall hängen Eskimostiefelchen zum Befüllen.
USA / Scottsdale
Die Amerikaner lieben ihre Abkürzungen – daher stammt der Begriff „X-Mas“ auch aus den USA. Das X kommt ursprünglich aus dem griechischen Alphabet und ist der erste Buchstabe des Wortes „Christus“. Auch wenn Scottsdale keinen tatsächlichen Wetterwechsel zur kalten Jahreszeit erlebt, so werden Stadt und Häuser dennoch festlich geschmückt und viel Wert auf saisonales Essen und viel Kürbiskuchengewürz gelegt! Eine Institution ist mittlerweile zudem der „Magical Christmas Journey“ der Verde Canyon Railroad. Dieser beginnt an deren sehr schön geschmückten Depot in Clarkdale, wo sich insbesondere kleine Gäste auf einen ein Mini-Weihnachtsdorf freuen können. Anschließend beginnt eine anderthalbstündige Zugrundfahrt zum „Nordpol“: Währenddessen wird an Bord des Zuges leckere Getränke angeboten, am Ziel angekommen ist es, als wäre man direkt in der Heimat von Santa Claus.
USA / Florida
Florida kann zum Fest der Liebe natürlich nicht mit Schnee aufwarten – dafür aber mit vielen anderen Erlebnissen! Anders als die eher dezenten Christbaumkugeln hierzulande, darf die Weihnachtsdekoration im Sunshine State gerne einmal etwas schriller ausfallen. So hängen am Baum auch mal der Miniatur-Helm des Lieblings Footballvereins oder der Weihnachtsmann in Badehose. Bei den sogenannten “Holiday Boat Parades” fahren beleuchtete und schön geschmückte Boote durch die Kanäle und Häfen. Die Boote werden dabei von überdimensionalen Weihnachtsmännern, endlosen Lichterketten, Rentieren und Tannenbäumen geziert. So auch in St. Pete/Clearwater an der Golfküste. Tagsüber wird in Florida in Santa Outfits gesurft, oder am Pool mit Eierlikör angestoßen.
USA / Long Island
Weihnachten am Strand unterm Leuchtturm – Romantik pur! Wenn die Sonne im Dezember untergeht, erleuchten Long Islands Leuchttürme in prächtig geschmückter Kluft. Seit Jahrzehnten gibt es jedoch eine weitere Tradition, die die Menschen begeistert: 1934 begann der Pilot Snow, seinen Kollegen aus Maine namens William Wincapaw zu unterstützen. Dieser war vielen Menschen nur noch unter seinem Pseudonym bekannt: Flying Santa! Seit Jahren schon flogen er und sein Sohn Geschenke und Leckereien zu den Leuchtturmwärterfamilien, um sich für deren Arbeit zu bedanken. Seit 1934 übernahm Snow diese Aufgabe für Long Island und brachte Spielzeuge, Kaffee, Plätzchen und vieles mehr zu den zum Teil isolierten Familien auf der Insel. Bis zum heutigen Tag sind jedes Weihnachten diverse Flying Santas unterwegs, um diese Tradition fortzuführen und fliegen vollbepackt und in Weihnachtskostüm von Leuchtturm zu Leuchtturm.
USA / Arizona
In Arizona gibt es Tamales statt Gans. Familien kommen jedoch nicht nur zusammen, um Tamales am Esstisch mit den Liebsten zu essen, sondern auch, um sie zuzubereiten! Tamales ist ein traditionelles zentralamerikanisches Gericht, bestehend aus Masa (Maisteig), der mit Fleisch, Käse oder anderen Zutaten gefüllt, und in Pflanzenblätter eingehüllt gedämpft wird. Bereits die Mayas und Azteken aßen Mitte des letzten Jahrtausends diese Delikatessen. In Tucson spielen Tamales sogar so große Rolle während der Feiertage, dass ihnen ein eigenes Festival gewidmet wird: Dieses wird in der Regel kurz vor Weihnachten im Casino del Sol ausgerichtet und feiert den reichen Geschmack sowie die Gerüchte und Variationen von Tamales aus dem Südwesten der USA und Mexiko, da viele Mexikaner in Arizona ihre Heimat gefunden haben.
USA / Georgia
Das Lichtspektakel „Fantasy in Lights” in den Callaway Gardens gehört laut National Geographic Traveler zu den zehn schönsten, beleuchteten Orten im Advent und für viele Familien im US-Bundesstaat Georgia zur Weihnachtstradition. Alljährlich zwischen Ende November und Anfang Januar erhellen acht Millionen Lichter in den Abendstunden die Gärten des Callaway Resorts in Pine Mountain, eine Stunde von Atlanta entfernt. Per Jolly Trolley oder im eigenen Auto fahren Besucher durch glitzernde Lichterwälder, durch ein Lebkuchenhaus oder einen überdimensionalen Adventskranz – allesamt aus tausenden von Lichtern errichtet. Nach dem Besuch des hiesigen Weihnachtsdorfes wartet zu Hause eine traditionelle Weihnachtsleckerei: saftig-süßer Pecan Pie. Natürlich mit Pekannüssen aus Georgia, die auf vielen Farmen im Bundesstaat angebaut werden.
Mexiko
Bei den mexikanischen Posadas wird auf den Straßen mit großen Umzügen gefeiert – und zwar ab dem 15. Dezember und dann neun Tage lang. Jeder Tag steht für einen Monat von Marias Schwangerschaft. Höhepunkt des Ganzen sind die Piñatas, mit Süßigkeiten gefüllte Pappmaché-Figuren für die Kinder. Mit der Reisesuchmaschine momondo findet man ganz schnell einen preisgünstigen Flug nach Mexiko.
Puerto Rico
Die puerto-ricanische Weihnachtszeit findet ihren Höhepunkt im „Festival de las Máscaras“, dem Maskenfest, welches am 28. Dezember in Hatillo gefeiert wird. Die Stadt an der Nordküste der Insel übernahm diese Tradition von den spanischen Siedlern, die von den Kanarischen Inseln kamen und 1823 Hatillo gründeten. Insbesondere im Süden von Puerto Rico ist der „Día de Reyes“ am 6. Januar von großer Bedeutung und fester Bestandteil des Weihnachtsfestes, welches auf Puerto Rico bis in den ersten Monat im neuen Jahr reicht. Seit 1884 widmet sich die Straßenparade den Weisen aus dem Orient und erzählt die Geschichte der Insel. Mit dem legendären viertägigen Straßenfest „Fiestas de la Calle San Sebastián“ in San Juan findet die Weihnachtszeit ihren krönenden Abschluss.
Venezuela
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas besuchen die Menschen massenweise die Christmette – allerdings gelangen sie nicht zu Fuß oder im Auto dorthin, sondern auf Rollschuhen. Teile der Stadt werden extra abgesperrt, damit sie gefahrlos ankommen können.
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