Die Snackgewohnheiten rund um den Globus sind so verschieden wie die jeweilige Landesküche. Egal ob Erdnussflips, Bananenchips, Hühnerfüsse, Tacos oder Wasabinüsse. Was das einzelne Land an Leckereien bietet, werden zu Snacks rund um die Welt. Wir können zwar jetzt nicht reisen, aber einfach mal um die Welt snacken.
Wenn wir vor dem Fernseher abhängen und internationalen Mega-Events zusehen, dann versammelt sich mit uns die Welt. Und jeder hat seinen Snack dabei.
Die Köstlichkeiten, die dabei „gesnackt“ werden, lassen sich grob in die vier Hauptgruppen unterteilen: Kartoffelchips, Erdnussflips, gebackene Produkte wie Cracker oder Salzstangen und Nüsse und Samen.
Darüber hinaus gibt es weltweit, für den hiesigen Geschmack teilweise ungewohnte, landes- und kulturspezifische Snackvorlieben.
Käfer-Snack am Stiel
In Asien werden z. B. scharfe, stark gewürzte, geröstete oder frittierte Krabben-, Hülsenfrucht-, Nuss- und Fruchtkernsnacks bevorzugt. Aber auch dreieckige Teigsnacks (Samosa) und Reis-Cracker (Okaki) sind sehr beliebt.
Vor allem in Indien und China erfreuen sich frische, oftmals an mobilen Grillstationen und am Stiel dargebotene Snacks großer Beliebtheit.
Dort gibt es Snacks, die dem Durchschnitts-Europäer wohl eher befremdlich anmuten: frittierte Hühnerkrallen, Vögel oder Käfer am Stiel.
Schmelztiegel aller Vorlieben
In Anbetracht der Größe und Vielseitigkeit Amerikas ist es leicht, sich vorzustellen, dass dort die Snackvorlieben wie in einem Schmelztiegel zusammenkommen.
So stehen in Nordamerika Kartoffelchips jeglicher Art, Popcorn und Nüsse ganz oben auf der Snackliste.
Mittel- und Südamerikaner greifen gern auf frittierte Maisfladen (Totopos) mit Dip, Kartoffel- oder Maischips, Nüsse und Früchte zurück.
Auf einigen Inselstaaten Amerikas, z. B. auf Hawaii, werden viele Nüsse und getrocknete Früchte, vorzugsweise mit süßem Pulver bestäubt (Li-Hing Mui), konsumiert. Hier zeigt sich der asiatische Einfluss.
Snacks mit Käsegeschmack erfreuen sich dort ebenfalls großer Beliebtheit. Auch der Trend natürlicher Snackprodukte wie Chips ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe hat hier Einzug gehalten.
In Zentralamerika, so auch in Honduras, werden grüne Mangos auf der Straße von Händlern als Snack verkauft. Diese sind noch sehr sauer, werden mit scharfer Japaleños-Sauce, Salz und Pfeffer gereicht.
Großer Beliebtheit erfreuen sich auch geröstete Bananenchips in verschiedensten Varianten.
Diverse Bananensorten werden zu Chips verarbeitet. Mal in Scheibchen oder längs in langen Stücken, die sich kräuseln, schmecken die Chips säuerlich oder süßlich. Dann werden die Leckereien entweder gesalzen oder mit scharfem Paprika gewürzt.
Praktisch in Down Under
In Australien und Neuseeland ist die Snackkultur nordamerikanisch bzw. international beeinflusst.
Die Hitliste führen Chips der Sorten Salt & Vinegar, Schnittlauch oder Käse an. Aber auch diverse Cracker mit verschiedenen Dips werden gern gesnackt.
Vor allem jedoch darf die landestypische Macadamianuss beim Snacken nicht fehlen. Down Under sind Snacks in praktischen Kleinbeuteln für den Unterwegsverzehr sehr beliebt.
Zwei traditionelle Gerichte zum Mitnehmen, die es nicht in Tütchen gibt, sind Fleischpasteten (Meat Pie) und Würstchen im Blätterteigmantel (Sausage Roll).
Snackkultur Afrikas
In Afrika, vor allem in Namibia, ist Biltong (Trockenfleisch) eine Spezialität. Biltong als Geschmacksrichtung sowie die Note von Grillfleisch (Braaivleis) finden sich auch in landestypischen Gewürzmischungen. Diese werden daher auch von heimischen Snackherstellern gern zur Würzung von Chips verwendet.
Zudem greifen afrikanische Snacker bei süßsauer gewürzte Cerealien, Bananenchips, Kokosnuss-Stücke oder Yams (Wurzeln mit Dip) zu. Genauso aber auch gern auf Studentenfutter oder gesalzene Erdnüsse .
Vielseitigkeit Europas
Europäische Snackvorlieben sind sehr mannigfaltig: Kartoffelchips, Nüsse und Flips in Deutschland.
Gesalzene oder ungesalzene Samen und Kerne sowie gefüllte Blätterteigteilchen in der Türkei und Griechenland.
Cracker in Italien und Frankreich zum Aperitif, getrocknete Meeresfrüchte und gewürzter Zwieback in Russland.
Luftgetrocknete Fische werden z. B. sehr gerne in Island gesnackt. Wirft man einen Blick auf Skandinavien, so sind dort stark gewürzte Chips und Cracker ständig dsabei.
Gemischte Tüten voller süßer oder salziger Bonbons bzw. Snacks (Goodies) sind in den Tagesablauf der Menschen integriert. In jedem Supermarkt kann man sich die gemischten Tüten selbst zusammenstellen.
Auch die bevorzugten Geschmacksrichtungen sind sehr unterschiedlich. In Deutschland sind Kartoffelchips mit Paprikageschmack der absolute Klassiker. Ein Fernsehabend ohne Chipstüte, fast undenkbar.
In England stehen gesalzene Kartoffelchips, Chips mit Zwiebel- und Käsenote oder Salt & Vinegar weit oben auf der Einkaufsliste.
Russen hingegen greifen sehr gerne auf Chips mit Bacon-Geschmack oder Käse-Nachos zurück.
Spanier und Franzosen konsumieren überwiegend gesalzene Chips.
Macht der Gewohnheit
So wie je nach Kultur unterschiedliche Snacks bevorzugt werden, gehen die Menschen auch unterschiedlichen Snackgewohnheiten nach.
Gesnackt wird nach langen Arbeitszeiten oder in Karaoke-Bars in Asien. Oder zu geselligen Anlässen in den Abendstunden wie in Deutschland.
Der Knabberspaß wird über den Tag verteilt in England, Hawaii oder Honduras. Oder als Zwischenmahlzeit für unterwegs in Skandinavien.
Snacks sind Bestandteil einer ausgeprägten BBQ-Kultur in Nordamerika und Australien. Als Beilage zur Hauptmahlzeit haben Taccos die Teller in Mittel- und Südamerika erobert.
Auch wenn wir sicher keine großen Fans von Käfer und Co. werden, gibt es doch immer wieder neue Impulse für den kleinen Snack.
Anregungen gibts auch im Rezeptarchiv.
Fotos: Edmund Heinrichsdobler / G&R-Redaktionsarchiv / Stockfood Foodcollection