Skifahren ist bekanntlich ein teures Hobby, doch abseits der prominenten Pisten lassen sich Schnäppchen machen – und entspannte Abfahrten genießen. Dieser große Ski-Preisindex für Europa 2019/2020 zeigt europäische Skigebiete im Vergleich.
Die Ferienhaus-Suchmaschine Holidu hat die Preise von hunderten Unterkünften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien ausgewertet. Ermittelt wurden die jeweiligen Durchschnittspreis pro Person und Tag zur Haupt- und Nebensaison in zahlreichen Skigebieten. Zusätzlich wurden die Kosten für Tagespässe recherchiert. Wir stellen die interessante Studie hier vor.
Der Berg ruft, die Skisaison naht.
- Überraschend: Skigebiete in Frankreich sind besonders günstig
- In der Schweiz ist das Skifahren mit Übernachtung im Durchschnitt 60 Prozent teurer als in Deutschland
- In der Nebensaison sind die Unterkünfte durchschnittlich 50 Prozent billiger als in der Ski-Hauptsaison
Deutschland
Wer für seinen Skiurlaub nicht viel Geld ausgeben möchte, sollte den Ochsenkopf im Fichtelgebirge ins Auge fassen. Unterkunft und Skipass kosten zusammen nur etwa 40 Euro pro Person und Tag – sowohl in der Haupt- als auch in der Nebensaison.
Dem Ochsenkopf auf dem Fuße folgt das Skigebiet am Großen Arber. Hier sind die Unterkünfte im Durchschnitt sogar günstiger, doch ist der Skipass 13 Euro teurer. Deshlab betragendie durchschnittlichen Gesamtausgaben pro Person pro Tag zwischen 53 (Hauptsaison) und 51 Euro (Nebensaison) betragen.
Genießer kleinerer Skigebiete werden in Schwangau fündig. Das Skigebiet Tegelberg – Schwangau ist mit drei Kilometern Pistenlänge überschaubar, dafür ist der Tages-Skipass mit 25 Euro der billigste in Deutschland nach dem Ochsenkopf. Die Abfahrt vom Tegelberg wartet dazu mit einem grandiosen Panorama auf.
Ebenfalls als ruhiges Skigebiet zählt Schönau am Königssee, das preislich im deutschen Mittelfeld liegt. In der Ski-Hauptsaison liegen die durchschnittlichen Tagespreise bei 71 Euro pro Person, in der Nebensaison bei 64 Euro.
In einem ähnlichen Preisniveau liegen in der Hochsaison die Skigebiete Reit im Winkl (68 Euro) und Winterberg (73 Euro). In der Nebensaison fallen in diesen beiden Skiregionen die Preise enorm!
Teuer wird es laut Ski-Preisindex in der Ski-Hochsaison in den Gebieten Spitzingsee – Tegernsee, Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf im Allgäu. Im Gebiet Spitzingsee – Tegernsee liegt der durchschnittliche Tagespreis bei 95 Euro. Bei Anreise Mitte oder Ende März sinken die Kosten pro Tag und Person auf 74 Euro.
Die beliebten Pisten in „Garmisch-Classic“ ziehen jedes Jahr eine Million Skifahrer an, die sich von den relativ hohen Preisen nicht abschrecken lassen. Ein Skitag kostet hier mit Unterkunft und Skipass Ende Dezember rund 94 Euro, in der Nebensaison jedoch auch “nur” noch 74 Euro.
In Oberstdorf wiederum wartet laut Skigebiete im Vergleich der teuerste Tages-Skipass in Deutschland auf die Skifahrer: 50 Euro sind hier zu berappen. Zusammen mit einer Unterkunft liegt der Preis pro Person und Tag in Oberstdorf je nach Saison bei 92 bzw. bei 82 Euro.
Österreich
Die Skigebiete Kühtai, Obergurgl-Hochgurgl und Kitzbühel sind die teuersten Skigebiete in Österreich. Ein Pistentag mit Liftkarte und Unterkunft liegt zwischen 155 und 162 Euro pro Urlauber pro Tag in der Hauptsaison.
Am günstigsten ist der österreichische Winterurlaub im Lavanttaler Skigebiet. Hier betragen die durchschnittlichen Kosten pro Tag Ende Dezember nur knapp 44 Euro.
Die Anreise im März statt im Dezember oder Januar ermöglicht in vielen Skigebieten Österreichs eine deutliche Kostenersparnis. Unterkünfte in Kühtai oder auch im beliebten Ischgl werden in diesem Zeitraum um etwa 25 bis 35 Prozent günstiger.
Was sich ebenfalls anbietet, wenn ein Skiurlaub nicht viel kosten soll: Skifahren in weniger überlaufenen Gebieten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Familienausflug in das Skigebiet Werfenweng? Hier kostet der Tagespass einen Erwachsenen in der Hochsaison nur 43 Euro – was leicht unter dem österreichischen Durchschnittspreis für Skipässe liegt (48 Euro).
Schweiz
In Zermatt ist ein Skitag mit 182 Euro am teuersten. Davon schlägt allein die Unterkunft mit 110 Euro pro Tag zu Buche. In der Nebensaison sinken die Kosten deutlich und die Unterkünfte kosten nur noch die Hälfte. Damit liegt der durchschnittliche Tagespreis Ende März bei knapp 137 Euro.
Ähnlich verhält es sich mit dem Skigebiet Corvatsch Furtschellas. In der Hochsaison sind pro Tag 176 Euro zu berappen, in der Nebensaison nur noch 126. Der Skipass ist hier allerdings sieben Euro teurer als in Zermatt und kostet 79 Euro.
Das günstigste Skigebiet der Schweiz ist Brigels Waltensburg Andiast mit durchschnittlich 80 Euro pro Tag für Unterkunft plus Skipass.
Generell macht die Schweiz ihrem Ruf als teures Urlaubsziel alle Ehre, trotzdem sind die Pisten bei Wintersportlern sehr beliebt und gerade zur Haupt-Skisaison kann sehr viel los sein.
Es lohnt sich, weniger bekannte Skigebiete aufzusuchen oder Angebote zu nutzen. Das familienfreundliche Skigebiet Arosa Lenzerheide zum Beispiel, bietet Frühbuchern eines Tages-Skipasses verbilligte Tickets an. Auch Online-Buchungen können allgemein günstiger ausfallen als der Kauf des Tagestickets vor Ort.
Weitere Europa Skigebiete im Vergleich
Nicht nur im eigenen Land, Österreich und der Schweiz lässt es sich hervorragend Ski fahren, sondern auch in den benachbarten Alpenländern Frankreich und Italien sowie in Spanien. Die Preise unterscheiden sich dabei durchaus stark.
Frankreich besticht mit günstigen Preisen, während Italien der Schweiz dicht auf dem Fuße folgt. Spanien, eines der beliebtesten Sommerziele der Deutschen, steht den Alpenländern in Nichts nach und begeistert mit Pisten inmitten malerischer Panoramen.
Frankreich
Pistenspaß zu moderaten Preisen – das verspricht ein Skitag in Frankreich. Bei den französischen Nachbarn gibt es vielfältige Pisten mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Im bekanntesten Skigebiet Frankreichs, das 15 Kilometer lange Tal von Chamonix, das mehrere Orte umfasst, zahlen Urlauber 67 Euro für den Skipass “Mont Blanc Unlimited” und durchschnittlich 43 Euro für eine Unterkunft pro Nacht. Empfehlenswert für Ruhesuchende ist es, gar nicht in den gleichnamigen Ort zu fahren, sondern in Les Houches zu übernachten und dort für zehn Euro weniger zu nächtigen.
Auf Fans der Superlative wartet das 600 Pistenkilometer umfassende Skigebiet Les Trois Vallées. Die Kosten für das Skifahren und Übernachten betragen hier 104 Euro im Durchschnitt in der Haupt-, und 93 Euro in der Nebensaison. Damit ist dieses Skigebiet das teuerste in ganz Frankreich.
Italien
„Bella Italia“ ist immer eine Reise wert, im Sommer wie im Winter. Norditaliens Skigebiete sind überaus gut besucht, was sich auch in den Kosten niederschlägt.
In Cortina d’Ampezzo kostet die Unterkunft eine Person pro Nacht in der Ski-Hauptsaison knappe 110 Euro. Der durchschnittliche Gesamtpreis inklusive Tages-Skipass beträgt 167 Euro. Ein Besuch im März zahlt sich aus: Er ist nicht nur als schneereichster Monat ein guter Tipp, sondern Unterkünfte sind zudem etwa 60 Prozent günstiger.
Auf Platz zwei der teuersten Skigebiete in Italien liegt das beliebte Val Gardena (Grödnertal) mit einem durchschnittlichen Tagespreis von 151 Euro für Unterkunft und Tages-Skipass. In der Nebensaison ist dieses Skigebiet jedoch teurer als Cortina d’Ampezzo.
Wer weniger Wert auf Après-Ski-Trubel legt, sollte die Hochebene von Folgaria im Trentino erwägen. Hier gibt es ordentliche Pisten und italienisches Flair zu einem Durchschnittspreis von 89 Euro in der Haupt- und 73 Euro pro Person und Tag für Unterkunft und Pass in der Nebensaison.
Den günstigsten Tages-Skipass sowie durchschnittlichen Gesamtpreis bietet das Skigebiet Mottarone, zugleich das kleinste italienische Skigebiet im Ski-Preisindex.
Mit gut bezahlbaren Unterkünften in der Haupt- und Nebensaison lockt das ebenfalls überschaubare Skigebiet Valmalenco – Alpe Palù. Da sich in Italien die durchschnittlichen Tagespreise über 100 Euro pro Tag unterscheiden können, lohnt sich der Preisvergleich in der Ski-Hauptsaison ganz besonders!
Spanien/Andorra
In Spanien fällt vor allem Baqueira Beret auf, das mit einem Preis von 136 Euro pro Person deutlich teurer ausfällt als die anderen Skigebiete in Spanien und Andorra. Allein für die Unterkunft müssen Urlauber durchschnittlich mit 82 Euro im Dezember und Januar rechnen. Im März wird der Aufenthalt dafür deutlich günstiger und verringert sich um etwa 35 Euro pro Nacht.
Valgrande Pajares, Valdezcaray und Alto Campoo hingegen sind Skigebiete für den etwas kleineren Geldbeutel: Die Kosten für eine Unterkunft liegen hier zwischen 18 und 26 Euro pro Tag und laden regelrecht dazu ein, zur Abwechslung spanische Skigebiete zu entdecken!
Die teuersten Skigebiete in Europa
Bei Betrachtung aller für diesen Ski-Preisindex einbezogenen Länder zeigt sich, dass in der Top 10 der teuersten Skigebiete Europas über die Hälfte in der Schweiz liegen. Ebenfalls vertreten sind drei österreichische Gebiete sowie das italienische Skigebiet Cortina d’Ampezzo. Fazit: Im eigenen Land zu bleiben oder den Skiurlaub in Spanien oder im deutlich günstigeren Frankreich zu planen, stellt eine gute Alternative dar!
Die günstigsten Skigebiete in Europa
Die zehn günstigsten Skigebiete im Ski-Preisindex liegen allesamt in Frankreich. Im Durchschnitt ist in diesen Regionen mit einem unschlagbaren Tagespreis von 38 Euro zu rechnen. Auffällig: in der günstigsten Region, Seyne – Le Grand Puy, steigt der durchschnittliche Tagespreis in der Nebensaison um elf Euro an. Ähnlich verhält es sich mit dem Skigebiet auf Platz 10: In La Colmiane erhöhen sich die Kosten Ende März von 41 auf 46 Euro.
Über diese Studie: Skigebiete im Vergleich
Die Daten für diese Ski-Preisindex Studie wurden im Oktober 2019 aus der Holidu-Datenbank erhoben. Gesucht wurde ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung für mindestens eine Person in bekannten Skigebieten im Zeitraum vom 28. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020 (Hauptsaison) und vom 21. März bis zum 29. März 2020 (Nebensaison). Ermittelt wurde der durchschnittliche Preis pro Nacht, wobei für besonders verlässliche Daten der Mittelwert über dem Median gebildet wurde und statistische Ausreißer nicht berücksichtigt wurden.
Skigebiete wurden nicht berücksichtigt, wenn weniger als fünf Unterkünfte in der Hoch- und Nebensaison verfügbar waren und somit der Preisvergleich nicht als repräsentativ erachtet wurde. Die Preise für die Tages-Skipässe wurden auf den offiziellen Skigebiets-Websites recherchiert, wobei der Preis für einen Erwachsenen am Sonntag als Referenz herangezogen wurde. Konnten Preise nicht aufgefunden werden, wurde das entsprechende Skigebiet aus dem Index entfernt.
Für mehr Informationen über Holidu besuchen Sie uns im Internet unter www.holidu.de
Information: Holidu
Fotos: © Holidu Pixabay