Blechkuchen aus Siebenbürgen: Hanklich

Blechkuchen aus Siebenbürgen: Hanklich

Hanklich heißt der Blechkuchen aus Siebenbürgen, der früher aufgrund des vielen benötigten Rahms nur zu ganz besonderen Anlässen gebacken wurde. Er geilngt nicht nur mit Aprikosen, sondern mit allem Steinobst wie Kirschen, Zwetschgen, aber auch mit Äpfeln prima.

Cremeschnitten: kulinarische Tradition Siebenbürger SachsenSüße Erinnerungen an Siebenbürgen

Cremeschnitten, Hanklich, Kompotte, Blechkuchen mit Obst, Rolltorte oder Rohrnudeln – die kulinarische Tradition der Siebenbürger Sachsen ist reich und vielfältig.

Der Fernsehkoch Rainer Klutsch überliefert sie in seinem Kochbuch „Am Herd meiner Oma – Familienrezepte aus Siebenbürgen“. Das Kochbuch ist 2020 bei Ars Vivendi erschienen.

Hanklich: Blechkuchen aus Siebenbürgen

Die Hanklich (mittelhochdeutsch »anklig« oder »ankelig«, also »was nach Butter schmeckt«) ist ein traditioneller siebenbürgischer Blechkuchen. Wenn Oma Hanklich backte, dann nur zu besonderen Gelegenheiten, z. B. zu Hochzeiten. Nicht wegen des Hefeteigs, sondern aufgrund des kostbaren Rahms. Wir wohnten damals neben einem Bauernhof und holten von dort jeden zweiten Tag frische Milch, die noch am Abend gekocht werden musste.

So stellte man früher Rahm am Herd her

Um zu wissen, wann die Milch überzukochen drohte, legten wir einen sogenannten »Klapperstein« aus Porzellan auf den Topfboden. Sobald die Milch anfing zu kochen, meldete sich der Stein am Boden und wir wussten, dass wir den Herd sofort
ausstellen mussten, wenn wir nicht die ganze Küche putzen wollten.

Lief alles glatt, ließen wir die Milch über Nacht stehen. Es bildete sich eine Schicht Rahm an der Oberfläche. Der wurde dann gesammelt und zum Verfeinern und Backen verwendet. Für dieses Rezept können Sie statt der Aprikosen jedes beliebige Steinobst, z. B. Pflaumen, verwenden.

Text und Rezept: Rainer Klutsch
Fotos: Stephanie Trenz (Verlag Ars Vivendi)

Hanklich
Blechkuchen aus Siebenbürgen: Hanklich
Menüart Gebäck
Küchenstil Backen
Keyword backen
Portionen
Blech
Zutaten
Teig für 1 Blech:
Für die Schmand-Creme
Außerdem:

Menüart Gebäck
Küchenstil Backen
Keyword backen
Portionen
Blech
Zutaten
Teig für 1 Blech:
Für die Schmand-Creme
Außerdem:

Blechkuchen aus Siebenbürgen: Hanklich
Anleitungen
  1. Für den Teig die Milch erwärmen. Eigelbe, Zucker und Salz mit einem Schneebesen schaumig rühren.
  2. Tipp: Die Eiweiße für die Vogelmilch verwenden (Rezept im Kochbuch enthalten).
  3. Die Hefe in 2 EL lauwarmer Milch auflösen und unter die Eimischung rühren. Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen.
  4. Das Mehl auf die Arbeitsfläche geben und Hefemischung, restliche Milch und geschmolzene Butter nach und nach untermischen.
  5. Zu einem geschmeidigen Teig kneten. Bei Zimmertemperatur abgedeckt 30 Minuten gehen lassen.
  6. Die Aprikosen waschen, entsteinen und vierteln. Mit 2 EL Zucker in einer Schüssel vermengen.
  7. Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark herauskratzen. Die Eigelbe mit Schmand, Vanillemark und dem restlichen Zucker vermengen. Den Backofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  8. Den Hefeteig 5 mm dünn ausrollen und auf ein gefettetes Backblech legen. Mit den Fingern einen Rand formen. Die
  9. Schmandmasse auf dem Hefeteig verstreichen. Die gezuckerten Aprikosenstücke gleichmäßig darauf verteilen und vorsichtig in die Masse drücken.
  10. Die Hanklich 40 Minuten im Ofen backen. Sie ist gar, sobald der Hefeteig leicht angebräunt ist und der Schmand fest wird.
Vorheriger ArtikelNaturerlebnis: die ENG am Ahornboden
Nächster Artikel15 Jahre Steffners Gourmetküche im Mesnerhaus