Als Urlaubsort steht Ottobeuren im Unterallgäu ganz im Zeichen seines berühmtesten Sohnes, des „Wasserdoktors“ und Pfarrers Sebastian Kneipp. Aber das ist nicht alles… neben dem Kneippen locken Glückswege und Konzerte in der barocken berühmten Klosterkirche.
Dass Sebastian Kneipp es einmal zu Weltruhm bringen würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt: Am 17. Mai 1821 wurde er als Sohn eines Webers und Kleinbauern in Stephansried, heute ein Ortsteil der Gemeinde Ottobeuren, geboren.
Kneipp wuchs in armen Verhältnissen auf, musste schon als Kind am Webstuhl sitzen und das Vieh hüten. Später kümmerte sich Kneipp als Pfarrer um die Seelen und den Glauben der Menschen.
Hochgeschätzter Wasserdoktor
Doch schon in jugendlichen Jahren interessierte er sich für Pflanzenheilkunde. Und als Student der Theologie begann Kneipp zum Zwecke der Selbsttherapie mit traditionellen Wasserheilverfahren zu experimentieren.
Internationale Anerkennung als „Wasserdoktor“ erlangte er ab 1855 in Bad Wörishofen. Kneipp´s erstes Buch „Meine Wasserkur“ erschien im Januar 1887 und wurde ein Welterfolg.
Heute können Besucher das anerkannte Naturheilverfahren in und um Ottobeuren unmittelbar erfahren.

Beim Wandern, Spazieren und Radfahren laden Kneipp-Tretbecken am Wegesrand zum erfrischenden Wassertreten ein, während sich im Kneipp-Aktiv-Park in Ottobeuren gleich alle fünf Säulen der Kneipp’schen Lehre wiederfinden: Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilkräuter und Balance.
Glückswege
Die Glückswege bieten die Möglichkeit, die Kneipp‘sche Philosophie mit maßvoller Bewegung und offenem Bewusstsein zu erleben.

Auf der Glücksheimat-Runde und der Glücksplaneten Tour zum Beispiel verschmelzen Natur, Sonnensystem und die beeindruckende Lebensweise des „Wasserdoktors“.
Wer Kneipp ergründen will, ist auf der gut 13 km langen Glücksheimat-Runde richtig. Über kleine Anstiege führt der Weg durch Wald und Wiesen zur einsam gelegenen ehemaligen Abtei Klosterwald.
In Stephansried erinnern das Sebastian-Kneipp-Denkmal und eine Kneippanlage an den berühmtesten Sohn des Ortes. Links des Weges liegt der Bach-Auenwald mit schönen alten Silberweiden, rechts das Hundsmoor mit Infostationen über die seltene Flora und Fauna.

Inspirieren ließ sich der Geistliche aber auch von den Weiten des Weltalls. So ist die Glücksplaneten Tour ein geradezu himmlisches Naturerlebnis. Entlang der Strecke stellen elf Steinsäulen den Aufbau des Sonnensystems dar.
Der erste Höhepunkt der Wanderung ist das Wahrzeichen von Ottobeuren: die spätbarocke Basilika zählt zu den Hauptattraktionen der Oberschwäbischen Barockstraße.
Weiter geht es zum Kneipp-Aktiv-Park mit Meditationsgarten, Arm- und Tretbecken und Himmelstreppe mit Ruheplätzen.
Im Bannwald zeigt sich eines der schönsten Waldgebiete des Allgäus. Der leichte Anstieg wird mit einer herrlichen Sicht auf Ottobeuren belohnt.
Ab ins Museum….
Das Klostermuseum der Benediktinerabtei Ottobeuren wurde ursprünglich im Jahr 1881 gegründet. Es handelt sich damit nach Kaufbeuren um das zweitälteste Museum im Allgäu.
Nach einer langen Planungs- und Umbauzeit verwandelte sich die altehrwürdige Einrichtung vor gut zwei Jahren in ein modern konzipiertes Museum mit interaktiver Technik, das sich weit über die Landesgrenzen hinaus großer Beachtung und Beliebtheit erfreut.
Das Museum beinhaltet unter anderem einen Rundgang durch Räumlichkeiten des Klosters wie etwa durch die eindrucksvolle Klosterbibliothek.
In den grandiosen Räumen des Klosters sind die religiösen, künstlerischen und kunsthistorischen Schätze der Abtei zu bestaunen.
Medien- und Aktivstationen laden große und kleine Besucher zum Mitmachen und Mitgestalten ein. Zentrale Punkte der Präsentation sind die Geschichte des Klosters Ottobeuren und das Leben der Mönche einst und jetzt.
Themenkomplexe wie die Gottsuche im Gebet und Gottesdienst, geistliche und weltliche Herrschaft, Gelehrsamkeit und die Baugeschichte der Klosteranlage sind interaktiv und inklusiv erlebbar.
Das Klostermuseum hat vom 13.04.2025 (Palmsonntag) täglich bis Allerheiligen, 01.11.2025 geöffnet.
Ottobeurer Konzerte 2025
Gut 400.000 Besucher haben den hochklassigen Basilika-Konzerten in der Klosterkirche von Ottobeuren über Jahrzehnte schon beigewohnt. Kein Wunder. Sind doch klangvolle Erlebnisse weltberühmter Orchester vor einzigartiger Kulisse im Herzen einer der größten barocken Klosteranlagen der Welt ein eindrucksvolles Erlebnis.
Fester Bestandteil der Ottobeurer Konzerte sind Aufführungen erstklassiger Ensembles, Kammermusiker und Jugendorchester im Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth sowie Orgelkonzerte in der Basilika und der Erlöserkirche zu vielen Terminen von April bis Mitte November.
Den diesjährigen Auftakt der weltberühmten Konzertreihe machen am Sonntag, 29.06.25, zwei Werke des österreichischen Komponisten Franz Joseph Haydn (1732-1809) – seine vorletzte Sinfonie Nr. 103 in Es-Dur “Mit dem Paukenwirbel” und Haydn’s Sinfonie Nr. 103.
Erstmalig ist der Auftritt des wohl berühmtesten und ältesten Chors der Welt – der Wiener Sängerknaben.
Die Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Manfred Honeck, der als Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra in seiner siebzehnten Spielzeit steht, kommen am 20.07.25 mit Franz Schubert‘s Sinfonie “Die Unvollendete”, sowie der Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 von Johannes Brahms zu einer kolossalen Aufführung in die Basilika von Ottobeuren.
Das Programm und weitere Infos finden Sie unter www.ottobeuren.de.
Weitere Informationen:
Touristikamt Kur & Kultur Ottobeuren,
touristikamt@ottobeuren.de
konzerte@ottobeuren.de
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Fotos: ©Glueckswege-Allgaeu, ©www.luftbild-bertram.de, ©Louis-Zuchtriegel, ©Ottobeuren, ©Louis-Zuchtriegel, ©Klostermuseum Ottobeuren, ©Touristikamt-Ottobeuren