So vielfältig wie das Land Peru sind auch seine Osterbräuche. Geeint werden sie durch Traditionen, religiöse Inbrunst und Leidenschaft.

Peru: Viele verschiedene Osterbräuche

Die Osterfeiertage sind in Peru etwas ganz Besonderes. Die Straßen im ganzen Land borden nahezu über an Glaube, Gefühl und Tradition. Tiefe Religiosität ist die treibende Kraft hinter spektakulären Prozessionen und Ostermessen. Doch Peru wäre nicht Peru – und eines der vielfältigsten Länder der Welt – wenn die Ostertraditionen nicht in jeder Ecke des Landes einen eigenen Charakter einnehmen würden.

Inka und Ostern

Peru Ostern in Cusco
Ostern in Peru: Palmsonntag in der Kathedrale in Cusco

In der Inkastadt Cusco werden die Osterfeierlichkeiten mit besonderer Inbrunst begangen. Dort gehört die Prozession des Señor de los Temblores zu der wichtigsten Tradition. Sie bewegt eine Statue der Kreuzigung Jesu aus der Kathedrale von Cusco. Von ihr nimmt man an, dass sie die Folgen des Erdbebens von 1650 besänftigt haben soll. So lagen sich einst Edelmänner und Sklaven, Indios und Mestizen im Angesicht der Christusstatue in den Armen, als das Erdbeben an Kraft verlor. Heute sind über hunderttausende Gläubige Teil dieser Prozession.

Karwoche bei den Inka in Peru

Peru Ostern Feiern
Cusco: Im Innern der Iglesia San Merced zu Ostern

Am Gründonnerstag, so will es der Brauch, wäscht der Bischof von Cusco zwölf alten Bürgern die Füße. So wie Jesus einst die Füße der Apostel gewaschen hat. Die ganze Karwoche hindurch setzen sich die Prozessionen fort. Schließlich finden die Feierlichkeiten am Ostersonntag ihr Ende. Typischerweise isst man an diesem Tag in Cusco die traditionelle Süßspeise Manjar, eine Creme aus Milch und Karamell.

Ostern in Ayacucho

Osterbräuche in Ayacucho in Peru
Osterprozession in Ayacucho (Peru)

Als eine der religiösesten Städte Perus gilt Ayacucho. Dort sind die Osterfeierlichkeiten eine der wichtigsten Glaubensbekundungen des Jahres. Während der zehn Ostertage ist die ganze Stadt in Bewegung. Bewohner und Besucher tragen dazu bei, dass das Osterfest in Ayacucho neben dem in Sevilla zu den größten und intensivsten der Welt gehört. So ist es das spektakulärste religiöse Fest in Peru. Hier vermischt sich die andine Kultur auf einzigartige, magische Weise mit dem Katholizismus. Und die Stadt ist in Farben, Traditionen, Bräuche und feierliche Stimmung gehüllt. Schließlich gehören hier Prozessionen und religiöse Veranstaltungen ebenso zum Osterprogramm wie Konzerte, Sport- und Kunstevents und Tanzwettbewerbe. Letztendlich der Höhepunkt der Feierlichkeiten: eine wilde Party mit Feuerwerk bis in die frühen Morgenstunden in der Nacht zum Ostersonntag.

Ostern am Amazonas

In Chachapoyas, Hauptstadt der Region Amazonas, findet die religiöse Hingabe in der Verehrung uralter Bilder Ausdruck. Vom Freitag vor der Karwoche bis zum Karsamstag werden in den Kirchen Kunstwerke ausgestellt. So zeigen sich darin die Leidenschaft, der Tod und die Auferstehung von Christus.

Ostern Peru Ayacucho
Blumenteppich während der Osterfeierlichkeiten in Ayacucho

Während Liturgien, Prozessionen und Kreuzgängen werden die Osterbräuche der Region Amazonas erneut zum Leben erweckt. So sind die Feierlichkeiten in Chachapoyas eine Alternative zu denen in Ayacucho. Sie lassen sich mit einem Besuch der Festung Kuelap oder des Gocta-Wasserfalls verbinden.

Fotos: Copyright by PromPeru

 

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