Diese Museen bieten moderne Kunst mit außergewöhnlichen Fotomotiven wie ein Riesenlakritzpool, digitaler Fischschwarm und Skulpturen unter Wasser:
Manche Kunstausstellungen sind etwas ganz Besonderes: Auch im Urlaub lohnt sich ein Abstecher in außergewöhnliche Museen für moderne Kunst.
Supercandy! Pop-Up Museum, Köln
Dieses Museum ist ein echter Hingucker: Außen ist es komplett rosa, innen befinden sich 20 begeh- und erlebbare Installationen. In einer ehemaligen Druckerei in Köln-Ehrenfeld befindet sich seit September 2018 das Supercandy! Pop-Up Museum. Auf 1.200 Quadratmetern dreht sich alles um Süßigkeiten: Es gibt einen Riesenlakritzpool gefüllt mit 100.000 schwarzen Bällen, eine Konfettibox, eine Flamingowand und einen Strand mit rosa Bällen.
Selfies als moderne Kunst
Außerdem widmet sich ein Teil der Ausstellung den “Statuen der modernen Selbstfotografie”, also den beliebten Selfies. Die Objekte zum Anschauen, Anfassen, Hinaufklettern und Sitzen sind prädestiniert für tolle Instagram-Fotos. So wurde beim Konzipieren der Ausstellung besonders auf perfektes Licht, farbenfrohe Hintergründe und interaktive Installationen geachtet. Wer sich in unterschiedlichen Outfits fotografieren möchte, hat vor Ort die Möglichkeit, sich in Kabinen umzuziehen.
Es gibt auch verschiedene Nasch-Stopps und jeder Besucher erhält als Erinnerung eine Goodie Bag. Das Pop-Up Museum ist noch bis 10. März 2019 geöffnet. Tickets sind ausschließlich online erhältlich und gelten für ein bestimmtes Zeitfenster. Der Eintritt kostet regulär 29 Euro und ermäßigt 21 Euro.
MORI Building DIGITAL ART MUSEUM, Tokio
teamLab Borderless, Tokio: Hier werden die Besucher aus dem Staunen und Fotografieren nicht mehr herauskommen. Im MORI Building DIGITAL ART MUSEUM teamLab Borderless im japanischen Tokio steht der Besucher zum Beispiel in einem Meer aus mitschwingenden Lampen. Auf Bildschirmen, Wänden und dem Boden bewegen sich die Kunstwerke frei durch den Raum und um ihn herum — dadurch scheint es so, als ob er sich mitten in einem Fischschwarm oder einem Sonnenblumenfeld befindet.
Das Museum eröffnete im Juni 2018. Es bietet auf 10.000 Quadratmetern über 60 digitale Installationen. Dabei stellt das Museum die Besucher bewusst in die Mitte der Kunstwerke, um nicht nur die Grenzen zwischen den Besuchern und der Kunst zu überwinden, sondern auch, um die Besucher durch Interaktivität selbst zu einem Kunstwerk zu machen. Der Eintritt für Erwachsene kostet umgerechnet rund 26 Euro und für Kinder acht Euro.
Museum of Pop Culture, Seattle
Schon vor dem Betreten des Museums wird hier das Smartphone gezückt, denn durch seine außergewöhnliche Architektur stellt das Museum of Pop Culture auch von außen ein besonderes Fotomotiv dar. Insgesamt umschließen dreitausend Platten, die wiederum aus 21.000 individuell geformten Edelstahl- und Aluminiumschindeln bestehen, die Außenseite des Gebäudes. Je nach Lichteinfall und Perspektive ändert sich auch der Oberflächeneindruck des Museums, das sich in Seattle im US-Bundesstaat Washington befindet. Es wurde von Paul Allen, Mitbegründer von Microsoft, als Experience Music Project gestiftet und 2000 eröffnet. Seit November 2016 firmiert es unter neuem Namen.
Stative, Selfiesticks und Fotografieren mit Blitz ist allerdings verboten. Tickets kosten für Erwachsene umgerechnet ca. 23 Euro, Kinder und Jugendliche von fünf bis 17 Jahren zahlen 15 Euro, der Eintritt für Kinder unter fünf Jahren ist frei.
Museo Subacuático de Arte, Cancun
Sicherlich eines der ungewöhnlichsten Museen befindet sich in der Nähe von Cancun, Isla Mujeres und Punta Nizuc in Mexiko: Das Museo Subacuático de Arte, kurz MUSA genannt, das komplett unter Wasser liegt. Seit 2009 befinden sich dort über 500 lebensgroße Skulpturen. Damit ist das MUSA weltweit eine der größten Kunstausstellungen unter Wasser. Ziel der Gründer Roberto Díaz Abraham und Jaime González Cano war es, die Interaktion zwischen Kunst und Umwelt darzustellen.
Unterwasserwelten fotografieren
Die Skulpturen sind im Boden verankert und aus speziellen Materialien hergestellt, um die Korallenansiedelung zu fördern. Die gesamte Installation sollte Teil des Riffs werden. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 420 Quadratmetern und hat ein Gewicht von über 200 Tonnen. Die Ausstellung teilt sich in zwei Bereiche, die Salon Manchones und Salon Nizuc heißen. Während der erste Abschnitt acht Meter tief ist und sowohl von Tauchern und Schnorchlern erreicht werden kann, weist der Salon Nizuc lediglich eine Tiefe von vier Metern auf und ist daher nur für Schnorchler zugänglich. Nicht vergessen sollte man eine Unterwasserkamera, um diesen außergewöhnlichen Museumsbesuch fotografisch festzuhalten. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, an einer Tour mit einem Guide teilzunehmen. Wer nicht nass werden, aber trotzdem die Ausstellung sehen möchte, für den empfiehlt sich eine Exkursion mit einem Glasbodenboot.
Museum of Broken Relationships, Zagreb
Ein Hochzeitskleid, eine Axt, mit der die Möbel des Ex-Freundes beschädigt wurden, oder ungeliebte Geschenke des früheren Partners — im Museum of Broken Relationships im kroatischen Zagreb finden sich allerlei skurrile Ausstellungsstücke rund um die Themen Liebe und gescheiterte Beziehungen und dadurch auch viele außergewöhnliche Fotomotive. So sehen Besucher dort zum Beispiel einen alten Toaster, abgeschnittene Dreadlocks, leere Tüten von Glückskeksen, Schuhe, einen kaputten Gartenzwerg, ein Keramikherz oder Handschellen — alles anonyme Spenden von Privatpersonen, die sich von Dingen lösen möchten, die sie mit einer früheren Beziehung verbinden.
Innovativstes Projekt für moderne Kunst in Europa
Oft steht daneben eine kurze Erklärung, welche Geschichte sich hinter dem jeweiligen Ausstellungsstück verbirgt. Wie bei dem Frisbee, das ein Geschenk eines Ex-Freundes zum zweijährigen Beziehungsjubiläum war. Oder bei dem 27 Jahre alten Grind einer Wunde, das eine Biologin nach dem Motorradunfall ihres damaligen Freundes aufgehoben hatte, um diesen vielleicht in Zukunft klonen zu können. Das Museum wurde als Kunstprojekt im Jahr 2006 von Olinka Vištica and Dražen Grubišić ins Leben gerufen und 2010 mit dem EMYA Kenneth Hudson Award als innovativstes Museumsprojekt für moderne Kunst in Europa ausgezeichnet. Seit 2016 gibt es das Museum auch in Los Angeles. Der Eintritt kostet umgerechnet rund fünf Euro für Erwachsene, vier Euro für Schüler, Studenten und Rentner.
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Fotos: © MyPostcard / ©-teamLab / © Marie-Schmidt_Supercandy