Feine Sandstrände, bizarre Granitfelsen und ein türkis-blau schimmernder Indischer Ozean… Aber die Seychellen bieten noch viel mehr und das erkunden wir per Inselhopping. Die Hauptstadt Mahé, das Naturschutzgebiet rund um Saint Anne, Praslin oder La Digue, immer wieder anders und doch immer ein Naturparadies.
Wer von Mahé nach Praslin möchte, nimmt für die rund 40 km entweder das Schnellboot (Fahrzeit eine Stunde) oder das Segelschiff (Fahrzeit bis zu vier Stunden).
Die Insel trägt den Namen des Herzogs von Praslin, der im 18. Jahrhundert unter Ludwig XVI. Marineminister war.
Mit einem gemieteten Fahrrad oder einem Motorroller kann man die Insel gut auf eigene Faust erforschen. Die Hälfte der etwa 6500 Einwohner lebt im verschlafenen Grand’ Anse an der Südküste. Hier gibt es zahlreiche Hotels und Pensionen.
Auch an tolle Badestellen fehlt es nicht. Die schönsten liegen jedoch an der Cote d´Or, wo etliche Luxushotels den weißen Sandstrand säumen.
Wer gerne schnorchelt, sollte sich den Strand Anse Lazio nicht entgehen lassen.
Ingesamt 16 Inseln, darunter 12 mit nur einem einzelnen Resort, bieten eine große Auswahl an Unterkunftsmöglichkeiten – vom schlichten, aber gemütlichen Komfort rustikaler Strandbungalows bis hin zum Luxus von 5-Sterne-Verwöhn-Unterkünften wie das Beachcomber auf Saint Anne Island oder das Savoy Resort & Spa. Dieses befindet sich am bekannten Beau Vallon Strand auf Mahé, dem touristischen Zentrum der Seychellen. Nach Victoria sind es ungefähr fünf Kilometer.
Bei deutschen Urlaubern sehr beliebt ist das Hotel “Coco de Mer & Black Parrot Suites” auf Praslin. Es liegt im Südwesten der Insel, direkt an der Anse Bois de Rose Bucht. Gäste können in dem 52-Zimmer-Resort einen Urlaub in traumhaft tropischer Atmosphäre verbringen.
Desweiteren zu empfehlen ist das Hotel “Le Duc de Praslin” an dem ruhigen Cote d´Or Beach. Hier bestehen absolut ideale Strandbedingungen mit flachem Einstieg und feinem Puderzuckersand. Fußläufig sind einige gute Shops des gleichnamigen Mini-Örtchens „Cote d´Or“ erreichbar, allen voran das typisch kreolische “Café des Arts”.
Wer sich ein Inselhopping individuell zusammenstellen lassen möchte, ist bestens aufgeboten bei dem auf die Seychellen spezialisierten Reiseveranstalter Seyvillas.
Inselhüpfen
Inselhüpfen mit dem Boot oder dem Katamaran ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Verschiedenartigkeit der Inseln zu erleben.
Jede hat ihren eigenen Charakter: eine zeitlose Miniaturwelt, blühend in herrlicher Abgeschiedenheit wie „Curieuse“, 2 km nördlich von Praslin. Sie trägt den Namen eines der Schiffe des französischen Entdeckers Marion Dufresne.
Die Insel ist nur spärlich besiedelt. Es leben hier nur die Familien der dort beschäftigten Wächter. Sie teilen sich das begrenzte Terrain mit etwa 250 Riesenlandschildkröten und ein paar seltenen Pflanzenarten.
Neben der Ruine einer ehemaligen Leprastation ist ein altes Kolonialhaus zu sehen, in dem der Arzt bei seinen Besuchen jeweils residierte.
Wer mit dem Katamaran „VPM Yacht Le Gauguin“ (78 m Fuß Länge, Maximalbelegung 24 Personen) vor der Insel ankert, kann einen Spaziergang machen und ein Barbecue am Strand erleben.
Die Seychellen sind botanische Schatztruhen und Meeresoasen, die sich in Millionen von Jahren kaum verändert haben.
Es gibt weder Tropenkrankheiten noch Wirbelstürme und keine giftigen Lebewesen.
Hot Spots für Film und Werbung
Die Insel „La Digue“ ist ein Traumziel für alle, die dem Zivilisationsstress entfliehen wollen.
Das Leben verläuft in gemächlichem Rhythmus: Man bewegt sich überwiegend mit dem Fahrrad, mit Ochsenkarren oder zu Fuß (es gibt nur ein paar Autos) – alles ist in weniger als einer Stunde erreichbar.
Die berühmteste Bucht der Insel ist die Anse Source d´Argent. An ihren türkisblauen Traumstränden stehen zahllose vom Meer und der Witterung polierte Granitfelsen.
Dieses „Postkartenbild“ der Seychellen kennt man heute ais der Werbung auf der ganzen Welt.
Ebenfalls sehenswert ist das alte Gut „Union Estate“ mit seinen riesigen Kokosnusspalmen.
Hinzu gibt es hier eine Vanilleplantage, einen verwunschenen Friedhof und ein Terrarium mit vielen Riesenlandschildkröten. „Union Estate“ diente in den 1970er Jahren als Drehort für den französischen Soft-Porno „Goodbye Emmanuelle“.
Wunderbare Vielfalt
Die Seychellen sind ein Ort, an dem Menschen aus allen Teilen der Erde zusammengekommen sind und ihre reichhaltigen Kulturen und Bräuche mitgebracht haben. Ein genetischer und gesellschaftlicher Schmelztiegel, den man besonders gut in Victoria auf Mahé sehen kann.
Nördlich des berühmten Uhrturms erhebt sich an der Albert Road die anglikanische St. Paul’s Cathedral aus dem 19. Jahrhundert. Der nüchterne Innenraum ist mit farbigen Fenstern geschmückt, die das Alltagsleben auf den Seychellen festhalten.
Westlich des Marktes auf der Quincey Street ist der Hindutempel Arul Mihu Navassakhti Vinayagar an seiner mit farbenrohen Skulpturen geschmückten Fassade unschwer zu erkennen.
Durch die Church Street gelangt man zur imposanten Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis. Diese dreischiffige Kirche wurde 1874 vollendet. Die geschnitzten Türen und der Tabernakel stammen vom einheimischen Künstler Egbert Marday.
Dahinter steht auf einem Hügel das Haus der Schweizer Kapuziner, ein imposantes Gebäude mit zahlreichen Balkonen und Arkaden. Geboren aus dieser Vereinigung der Kulturen ist die gleichermaßen vorzügliche seychellische Küche. Sie bereichert die Raffinesse der französischen Küche mit den pikanten Gewürzen und exotischen Kombinationen des Ostens.
Die Meeresfrüchte, das frische Gemüse und das Obst der Inseln überzeugen auch den verwöhntesten Gaumen.
Traditionelle Tänze und Musik wie Moutia und Kamtole können dieses kulinarische Fest begleiten. Vorgeführt zu den Klängen von Trommeln, Geigen und Gitarren sind die Rhythmen und provokanten Bewegungen der Sega mit erotischen Anspielungen gefüllt.
Denn wo könnte man besser zusammenkommen als an diesem paradiesischem Ort, an dem sich Adam und Eva trafen? Mehr über die einmalige Coco de Mer lesen Sie in unserem 1. Teil des Reiseberichts.
Text: Sonja Schön / Annemarie Heinrichsdobler
Fotos: Edmund Heinrichsdobler