Ehemals portugiesisch, heute chinesisch – in der Mündung des Perlflusses vereint Macau kulinarische Spezialitäten von Ost und West, Alt und Neu und lädt Freunde außergewöhnlicher Leckereien auf eine geheimnisvolle Entdeckungsreise ein. Wir haben es probiert, Bacalhau mit Stäbchen …
Einst hielten Kaufleute aus dem fernen Portugal Einzug in die Stadt A Ma Gao und schufen hier einen Knotenpunkt für den Handel zwischen China, Japan, Indien und Europa.
Heute glänzen prachtvolle Residenzen und Kaufmannshäuser, üppige Barockkirchen und rustikale alte Festungen neben kunstvollen chinesischen Tempeln, Gartenanlagen und Märkten voller exotischer Waren.
Nach 450 Jahren portugiesischer Anwesenheit hat Macau seit Dezember 1999 den Status eines mit weitgehender Autonomie ausgestatteten Sonderverwaltungsgebietes der Volksrepublik China inne.
Die macanesische Küche sieht sich als „erste Fusionsküche der Welt“, denn die Chinesen kombinierten von den Portugiesen mitgebrachte Zutaten mit ihren eigenen, passten sie individuell ihrem Geschmack an und Simsalabim: eine erlebnisreiche Welt voller geschmacklicher Gegensätze, die das multikulturelle Leben der Gemeinschaft widerspiegelt wurde kreiert.
Portugiesische Einflüsse
Frischer Fisch, knackiger Hummer, saftige Austern, Krabben und Krebse – Meeresfrüchte nehmen in der vom Wasser umgebenen Stadt einen großen Teil der Speisekarte ein und sind für jeden Geldbeutel erschwinglich.
Wie wäre es dazu mit einem Gläschen schmackhaften portugiesischen Weines, z. B. den roten Ribatejo oder einen weißen João Pres? Markant ist auch der Vinho verde, ein so genannter grüner Wein aus der Region Minho im Norden Portugals.
Als Nachtisch lassen sich delikate Desserts wie cremiges Mousse de Chocolate Caseira (hausgemachtes Schokoladenmousse), Bebinca de Leite (Milchpudding), Pastel de Nata (Eitörtchen) genießen.
Wer nach dem Hauptgang jedoch lieber herzhafte Happen verzehrt, sollte sich eine Queijos (Käseplatte) nicht entgehen lassen.
Ganz nach der Tradition südlicher Länder wird hierzu ein kräftiger Kaffee oder Espresso aus aromatisch gerösteten Bohnen gereicht.
Auf den Menükarten steht jedoch ein ganz anderer Meeresbewohner im Mittelpunkt: der Bacalhau.
Der Fisch kommt in unendlich vielen Zubereitungsvarianten auf den Tisch. Neben einer Kochfisch- und Auflauf-Variante ist er als Bacalhau à Gomes de Sá in einer deftigen Kombination mit Ei und Zwiebeln bekannt.
Eine sahnige Alternative bietet der Bacalhau com Natas und gegrillt ist er unter dem Namen Bacalhau Assado zu finden.
Jene, die keine großen Fischesser sind, denen die Neugier aber trotzdem ein Kribbeln in den Fingern bereitet, sollten den typischen Kabeljau mit Kartoffeln püriert und gebacken probieren.
Auch sonst offerieren die gemütlichen Restaurants mit südländischem Ambiente allerlei „flossenfreie“ Gerichte.
Sehr beliebt ist der zarte Kaninchenbraten, die pikante Ochsenbrust sowie Caldo verde, eine Grünkohlsuppe mit pürierten Kartoffeln und Chouriço, der traditionellen portugiesischen Wurst.
Für Abenteuerlustige
Chinesische Speisekarten sind ebenfalls lang und abwechslungsreich, oft von typisch kantonesischen Speisen geprägt.
Von der Peking-Ente über Schwein süß-sauer und Fleisch mit Gemüse bis hin zu den verschiedensten Nudelsorten, Reis und Tofu – hier finden Liebhaber der asiatischen Küche alles was das Herz begehrt.
Mutige und experimentierfreudige Gäste sollten einen Abstecher in die Rua da Felicidade machen. Dort werden u. a. Schlangen, Frösche und Aale, oft noch lebendig in Aquarien zur Schau gestellt, bevor sie im Topf landen.
Dim Sum, kleine „Leckereien, die das Herz berühren“, sind das Geschenk der südchinesischen Küche an die Welt der kulinarischen Genüsse.
Von Sonnenaufgang bis zur Mittagszeit treffen sich Freunde und Familie gemeinsam in gemütlicher Runde, um die salzig, süß oder sauer abgeschmeckten Happen in mundgerechter Form zu genießen.
Hinter den so genannten Dim Sum verbergen sich Teigtaschen gefüllt mit Krabben, Fleischklößchen, verschiedene Gemüsesorten, aber auch Reispudding und Obstsalat – alles dekorativ in asiatischen Bambuskörbchen serviert. Meist wird zu den Speisen ungesüßter Tee gereicht, unaufgefordert ein- und nachgeschenkt.
Vereint finden sich die beiden Kochstile in den macanesischen Gerichten wieder. Sie zeichnen sich durch ihre einmalige Mischung aus.
Bei Zutaten, Zubereitung und der Verwendung von Gewürzen spielen neben den beiden traditionellen Kochkünsten, lateinamerikanische, afrikanische, indische sowie malaiische Einflüsse eine wichtige Rolle.
Booking.comSo bereiten die Küchenkünstler in Macaus Restaurants das African Chicken, ein Hühnchen in pikanter Gewürzhülle, nach afrikanischer und indischer Art, die beliebten Feijoadas, gehaltvolle Eintöpfe aus Bohnen, Kartoffeln, Kohl, Schweinefleisch und scharfgewürzter Wurst, im brasilianischen Stil zu.
Markanten Wiedererkennungswert hat dabei die Balichao, eine würzige Paste aus Crevetten, die den Speisen eine unverkennbare Note verleiht.
Diese umfassende Auswahl genügt noch nicht? Kein Problem, denn auch wer im Urlaub auf die europäische Küche nicht verzichten will, wird in den Restaurants, unter denen sich einige mit den begehrten Michelin Sternen rühmen, fündig.
Ob italienische Pasta und Pizza, französische Bouillabaisse und Petit Fours oder doch eher amerikanische Cheeseburger – die Kochtöpfe Macaus spiegeln den kosmopolitischen Lebensstil der Einwohner wider, verführen Genießer und ziehen sie in den Bann extravaganter Kreationen.
Für jeden Foodie ist eine Reise nach Macau wie ein Trip ins kulinarische Paradies.
Wie kommt man hin?
Mit der Direktfähre nach Macau: In nur 50 Minuten vom internationalen Flughafen
Hongkong sowie im Viertelstunden-Takt Schnellfähren von Hong Kong Island
Infos & Buchung: https://www.turbojet.com.hk/en
Fotos: Macau Government Tourist Office
