“Die Gänse waren gegen Morgen etwas laut, ansonsten habe ich bestens geschlafen”, beteuert die Bewohnerin eines Hotelzimmers auf dem Gut Panker. Die Wasservögel waren an besagtem Tag tatsächlich etwas mitteilsam, als sie auf ihrem Zug in den Norden waren. Ansonsten ist weder ein Motor, eine Straßenbahn oder gar ein Flugzeug zu hören, denn wir sind an einem Ort, wo die natur den Alltag verdrängt.

Eher wechseln sich die Grillen und Singvögel im Konzertieren ab. Hin und wieder marschiert auch ein Stück Damwild über die asphaltierten Dorfstraßen, aber das passiert in aller Regel sehr leise und nur für Frühaufsteher.

Eigentlich wäre der kleine Ort Panker in Ostholstein kaum auf einer gewöhnlichen Straßenkarte zu finden. Aber immerhin trohnt da das schlossähnliche Anwesen der Prinzenfamilie von Hessen mit einem dazugehörigen Gut.

Gut Panker: Wo die Natur den Alltag verdrängt
Das Gut Panker in Ostholstein gliedert die Räume der Gäste perfekt in die Hofidylle auf hohem Niveau ein.

Zudem zählt die 50 Einwohner kleine Ortschaft zu den herausragenden Adressen für Pferdezucht, gutes Essen und Erholung.

Gut Panker ist für die Freunde der edlen Trakehner ebenso ein Ziel wie für Gourmets, die sich von Sternekoch (Michelin 2021) Volker M. Fuhrwerk verwöhnen lassen wollen.

Er schwingt den Kochlöffel im Lokal „1797“, das Bestandteil des Hotelrestaurants „Ole Liese“ ist.

„Unsere Gäste suchen in erster Linie den Abstand von den Geräuschkulissen des Alltags. Dass dazu noch das gute Essen eine Rolle spielt, kann ich verstehen“, lächelt Birte Domnick. Sie dirigiert die Geschicke des Hotel- und Restaurantbetriebes.

Die außergewöhnliche Position des Hotels auf dem großzügigen Gutshof, den einst Friedrich I. von Schweden einem seiner außerehelichen Söhne zum Geschenk machte, ist ein Segen für die Gäste von heute. Sie gliedern sich als Zaungäste inmitten der ungestörten Land- und Forstwirtschaft ein.

Hier kann es schon einmal vorkommen, dass ein mit Heu beladener Wagen von den jüngsten Besuchern neugierig auf seine Bedeutung hinterfragt wird.

Auch ziehen die Pferde am Rande des Gebäudeensembles kontinuierlich die Blicke von Menschen auf sich, die in Panker von der Natur verzaubert werden.

Die 23 Hotelzimmer werden gern von Wanderern und Fahrradfahrern auf dem königlichen Gehöft gebucht, wie auch von Freunden der Ostsee und der Holsteinischen Schweiz.

Beide Ziele sind mit dem Fahrrad schnell erreicht und eröffnen Naturfreunden eine Fülle von bleibenden Erinnerungen.

Gut Panker: Wo die Natur den Alltag verdrängt
Die naturbelassene Variante der Ostsee, dekoriert mit wenigen Strandkörben – der Strand bei Behrensdorf.

Ob es der Seeadler am Selenter See ist, die traumhaft schöne Naturbadestelle am gleichen Gewässer in Pülsen oder der unberührte Ostseestrand bei Behrensdorf, der lediglich mit einigen Strandkörben verziert wird, um Schutz vor der Sonne zu bieten.

Gut Panker: Wo die Natur den Alltag verdrängt
Malerisch lädt der Selenter See bei Pülsen zum baden ein.

Der Leuchtturm Neuland signalisiert schon von Weitem die Gewässernähe und einige Kinder von den nahe gelegenen Campingplätzen nutzen den sandigen, mit Steinen durchsetzten Strand, um ihre Sandburgen den Handyfotos der Eltern auszusetzen.

Ein wesentlicher Teil des gesamten Areals ist Naturschutzgebiet und wird entsprechend gewürdigt. Spaziergänger und Fahrradfahrer haben trotzdem eine Vielzahl von Möglichkeiten, durch diese üppige Natur zu wandern und zu fahren.

Urlaubserinnerungen finden

Da Lütjenburg einer der ganz wenigen Orte in der Nähe ist, wo sich eine abwechslungsreiche Anzahl von Einzelhandelsgeschäften finden lässt, wird die Stadt gern von den Urlaubern aufgesucht, die einen leichten Anflug von urbanem Leben nicht missen wollen.

Gut Panker: Wo die Natur den Alltag verdrängt
Der Ortskern von Lütjenburg ist weitgehend von Fachwerkbauten bestimmt.

Dass bei knapp 6.000 Einwohnern keine Stimmung wie an den Rheinterrassen aufkommt, versteht sich von selbst, ist aber auch nicht Ziel der Region. Der schmucke Marktplatz ist von einigen Fachwerkhäusern gesäumt, die für die Region ebenso prägend sind, wie eine Vielzahl von Reetdächern.

In dem kleinen Ort Panker, der ausschließlich aus Gebäuden des Gutes besteht, haben im Laufe der vergangenen Jahre immer mehr Kunsthandwerker eine ideale Präsentationsstätte für sich entdeckt.

„Wer hier her kommt, will nicht nur die außergewöhnliche Erholung, er hat auch einen erlesenen Geschmack“, versichert eine Besucherin, die sich über Kunstgegenstände wie auch Designerstücke informiert.

 

Gut Panker: Wo die Natur den Alltag verdrängt
Ein Tagesauflug nach Scharbeutz bietet die Alternative zur Stille in Panker.

Weitere Infos unter www.ole-liese.de und zur Corona-Situation unter www.schleswig-holstein.de.

Text: Kurt Sohnemann
Fotos: © Kurt Sohnemann

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