Die deutschen Weinregionen bieten für Wanderfreunde Erlebnis- und Genießer-Programme. So richtig was für Liebhaber! Die Faustregel, dass es in Weinbaugebieten landschaftlich schön ist und man gut essen und – natürlich – trinken kann, lässt sich kaum besser überprüfen als auf einer ausgedehnten Wanderung. Hier einige Vorschläge für Fußwege oder Radwege zum Wein.

Weinwanderwege finden sich in fast allen deutschen Anbaugebieten. Denn Wandern ist eine wunderbare Möglichkeit, den Reiz unserer Kulturlandschaften, die durch den Weinbau geprägt sind, kennen zu lernen. Die Gastfreundschaft deutscher Winzer und die Möglichkeit deren hervorragende Weine zu verkosten, kommen hier noch als besonderer Höhepunkt hinzu.

Ein Klassiker unter den deutschen Weinwanderwegen ist die Strecke entlang der Deutschen Weinstraße – nicht an der viel befahrenen Hauptstrecke, sondern auf parallel verlaufenden Wirtschaftswegen durch Weinberge, schöne Winzer-Orte und Wälder.

Ob man nun in Etappen die ganze, etwa 100 km lange Strecke von Bockenheim bis Schweigen-Rechtenbach läuft oder sich ein Teilstück für einen Tagesausflug aussucht – schöne Ausblicke und Gelegenheiten zu genussreichen Pausen bieten sich reichlich.

Das gilt natürlich auch für all die anderen Weinwandertouren, etwa den Weinwanderweg Rhein-Nahe von Martinstein bis Bingen, der durch spektakuläre Felsformationen, malerische Täler und Weinlandschaften führt.

Oder den sächsischen Weinwanderweg von Pirna bis Diesbar-Seusslitz an und oberhalb der Elbe. Er führt durch die sächsische Weinlandschaft sowie durch Meißen und Dresden – genau das richtige für Sachsen-Entdecker.

Wanderwege zum Wein

Schön sind auch die wesentlich kürzeren, aber genauso reizvollen Weinlehrpfade, die viele rheinhessische Gemeinden, z. B. Bodenheim, Guntersblum, Sprendlingen oder auch Ingelheim anbieten.

Fußwege und Radwege zum WeinEin Wandervergnügen der besonderen Art bietet die 14 km lange restaurierte Teilstrecke des Jakobs-Pilgerwegs zwischen Dittelsheim-Heßloch und Worms-Herrnsheim, die auch Weindörfer und ihre Straußwirtschaften berührt.

An der Ahr lockt der Rotweinwanderweg, der auf halber Höhe über 35 km von Bad Bodendorf nach Altenahr führt.

Der Weg durch das schöne Ahrtal ist beliebt und manchmal übervoll. Tipp: Streckenabschnitte wählen, die etwas schwieriger und damit nicht so populär sind – oder in der kühleren Jahreszeit wandern. Auch außerhalb der Saison ist es an der Ahr häufig angenehm warm.

An Saale und Unstrut bieten sich gleich mehrere leichte bis mittelschwere Wan­derwege zu den heimischen Weinen an.

Ein besonderer Clou sind die Himmelswege, die zu archäologischen Schätzen, beispiels­weise der bekannten Himmelsscheibe von Nebra führen – und an deren Strecke sich auch reichlich Gelegenheiten finden, den hiesigen Wein zu probieren.

Die Hessische Bergstraße hat mit dem Weinlagenweg auch eine besonderes Wanderroute zu bieten, der eindrucksvolle Ausblicke eröffnet. Natürlich ganz besonders im Frühling, wenn der “Frühlingsgarten Deutschlands” seine ganze Pracht entfaltet.

Mutige kraxeln auf den Melibokus, den höchsten Berg der Gegend, und schauen sich die Weinberge von oben an.

Wein zu Fuß erleben

In Württemberg gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten, sich dem Wein zu Fuß zu nähern. Etwa auf dem Stuttgarter Weinwanderweg rund um Unter- und Obertürkheim oder dem Württemberger Weinwanderweg vom Taubertal bis Esslingen.

In Baden locken verschiedene schöne Wanderstrecken durch Kaiserstuhl, Schwarzwald, die Ortenau oder das Markgräflerland.

Für wahre Wanderfreaks bietet sich der Rheinsteig an. Rechtsrheinisch führt er zwischen Bonn und Wiesbaden auf Anhöhen durch romantische bis spektakuläre Rheinlandschaften, unter anderem durch und gegenüber von steilen Weinbergen am Mittelrhein und im Rheingau – ein tolles Erlebnis für Leute, die gut zu Fuß sind.

Auch hier gibt es an und neben der Strecke selbstverständlich jede Menge Möglichkeiten, die Gegend auch kulinarisch kennen zu lernen.

Eine schwindelerregende Herausforderung erlebt der Wanderer an der Mosel beispielsweise angesichts des Bremmer Calmonts. Er ist der Superlativ eines steilen Weinbergs mit einer Steigung von 68 Grad.

Wer den besonderen Kick sucht und schwindelfrei ist, kann ihn auf einem 3 km langen schmalen Fußpfad bezwingen. Der Weg ist mit Leitern, Stahlseilen und Trittbügeln abge­sichert und begehbar. Empfehlenswert ist der Anstieg von Bremm aus. Weniger Wagemutige können die Landschaft alternativ auf dem Calmont-Höhenwanderweg genießen.

In Franken sind Weinberge und Winzerhöfe Schauplatz für Reben- und Kräuterwanderungen, sogar zum Walking startet man im “Wengert”, wie der Weinberg in Franken genannt wird.

Hervorragende Begleiter im Weinland Franken sind die “Gästeführer Weinerlebnis Franken” die charmant, fachkundig und phantasievoll auf die Spuren des Frankenweins führen.

Einfach wunderbar, wenn die allgegenwärtige Forderung nach mehr Bewegung so genussreich umgesetzt werden kann…

Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage des Deutschen Weininstituts

 

Text: Redaktion G&R
Fotos. Deutsches Weininstitut

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