Lange war Funtana das klassische Reiseziel für den Bade- und Campingurlaub am Meer. Heute kommen in das Fischerdörfchen südlich von Poreč auch Wein-, Olivenöl- und Fischliebhaber.
Über 60 Rebsorten, rund 800 Weinkeller und fast 20.000 registrierte Winzer: Kroatien ist eine nicht zu übersehende Größe bei der Weinerzeugung. Die Griechen brachten den Weinbau etwa 500 Jahre v. Chr. an die Adriaküste. Der älteste Nachweis in Kroatien für den Weinanbau ist in Istrien zu finden. Die Phönizier betrieben Weinanbau im Rašatal an der Kalavojna-Bucht (der Name Kalavojna stammt aus dem Griechischen und heißt so viel wie guter Wein) und gaben ihn an die Istrier weiter.
Vier Weinstraßen und gut gefüllte Keller
Heute sind die Istrischen Weine in aller Munde. Der Malvazija ist der bekannteste und einer der besten Weißweine Istriens: trocken, intensiv im Geschmack, mit leichtem Zitrusaroma und Anklängen von weißem Pfeffer. Weitere beliebte Weiße sind Sauvignons, Chardonnays, Weiß- und Grauburgunder.
Die Karstböden der Region bringen auch hervorragende Rotweine hervor: der bekannteste ist der Teran, ein voller, fruchtiger Wein mit tief dunkelroter Farbe. Mit dem Burgunder, Merlot, Refošk und Cabernet Istriens gibt es eine Reihe anderer köstlicher Roter.
Istrien durchziehen vier Weinstraßen („Vinska Cesta Porestine“). Eine der schönsten erstreckt sich von Poreč und Funtana bis nach Lovrec. Ein Zwischenstopp lohnt sich in den winzigen Weindörfern und malerischen Weingärten. Winzer holen gerne ihre „süffige Vielfalt“ aus den Kellern.
Eine Kostprobe lohnt sich auch vom Istrischen Rakija, dem typischen Weinbrand, der aus den Schalen und Stängeln der Trauben gewonnen und mit Wacholder, Rosmarin, Wermut oder Quitten versetzt wird. Kartenmaterial zu den Istrischen Weinstraßen erhält man im Tourismusbüro von Funtana.
Olivenöl-Produktion in Istrien
Auch die Olivenöl-Produktion reicht in Istrien über 2.000 Jahre zurück. Das „flüssige Gold“ ist kaltgepresst und weltweit als eines der gesündesten Öle anerkannt. Es ist reich an Vitaminen, Antioxidantien und Karotin. Die Olivenölstraßen führen von der Küste Funtanas ins Hinterland von Poreč. Dort wachsen die vielen Varianten der Olivenbäume, die buža, Istrian bjelica, moražola und pendolino heißen.
Olivenbauern führen die Gäste durch die Haine, zu den Ölmühlen und in die Lagerkeller. Dabei erfährt man, wie sich beste Qualität erzielen lässt. Zum Beweis gibt es auch eine Olivenölverkostung mit frischem Weißbrot.
Einkehren in die „Konoba“
Funtana ist bekannt für sein gutes Essen. Immerhin gibt es in dem kleinen Tourismusort 50 Restaurants, Tavernen, Pizzerien, Bars und Konditoreien. In den typischen Konobas (Weinschenken) bestimmen Meeresfische und Grillspezialitäten die Speisekarten.
Eine Delikatesse sind Krabben und Tintenfische („pod Pekom“) mit gebratenen Kartoffeln. Unbedingt probieren sollte man das žgvacet, einen Eintopf mit Gnocchi oder handgemachten Fuži (Pasta). Auch das Fischragout mit Tomaten oder die Pasta mit šugo aus Geflügel, Rind oder Wild schmeckt köstlich.
Vorab empfehlen Kroaten den berühmten Pršut-Schinken, Schafmilchkäse oder Omelets mit Trüffeln, wildem Spargel oder Pilzen. Als „Digestif“ nach dem opulenten Mahl eignet sich der typische Walnuss-Schnaps Orahovica oder ein aromatischer Ruta.
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Foto: Igor Zirojevic Funtana