Vitaminisierte Produkte, LC-1-Joghurts oder Wellness-Getränke sind Beispiele für “Wunder­mittel” im Lebensmittel­bereich, die sättigen, schmecken und sich positiv auf die Gesundheit auswirken sollen. Genannt wird diese Art von Nahrung Functional Food (funktionelle Lebensmittel).

Dass Essen und Trinken mehr ist als nur die Befriedigung eines elementaren Bedürfnisses, ist schon längst keine Neuigkeit mehr.

Durch den technologischen Fortschritt wurden neue Möglichkeiten im Umgang mit Lebensmitteln entwickelt, so dass Menschen im Lauf der Zeit Grundnahrungsmittel wie Getreide und Milch bearbeiteten und daraus Trendprodukte machten.

So wurde die Erfindung von Functional Food möglich, das dem Bedürfnis der Menschen nach Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit Rechnung trägt.

Functional Food oder Designer Food?

Functional Food: Trendige Sattmacher mit ZusatznutzenGenerell handelt es sich beim Functional Food um Designer Food, dem bestimmte Wirkstoffe zugesetzt sind. Dadurch soll ein zusätzlicher Nutzen für die Gesundheit resultieren.

Im Klartext: der in­dividuelle Gesundheitszustand kann verbessert und der Ausbruch von bestimmten Krankheiten kann vermieden werden. Dies äußert sich z.B. in der Senkung eines zu hohen Cho­les­terinspiegels.

Oft fällt in diesem Zusammenhang auch der Begriff “Nutraceuticals”, der eine Kombination aus Nahrung (englisch: nutrition) und Medizin (pharmaceuticals) darstellt.

Functional Food: Trendige Sattmacher mit ZusatznutzenWas steckt drin?

Der Gesundheitsnutzen lässt sich anhand der zugesetzten Inhaltstoffe erklären, von denen die Beliebtesten im Folgenden aufgeführt sind:

  • Bioaktive Substanzen: Das sind Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe, die für das Immunsystem, die Verdauung und den Stoffwechsel von Bedeutung sind. Oft finden sich die Substanzen in Müsliriegeln, Ballaststoff-Drinks und Fruchtsäften.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Dazu gehören natürliche Verbindungen, wie Antioxidantien in Trauben, die das Krebs­risiko senken und positiv auf das Immunsystem wirken sollen. Die Industrie setzt sekundäre Pflanzenstoffe Sojabrot und Grünen-Tee-Extrakten zu.
  • Coenzym Q: Es ist Vitaminen ähnlich, soll Zellen schützen und Blutfette senken. Es wird Mineralwasser zugegeben.
  • Omega-3-Fettsäuren: Sie erhöhen den Anteil der guten HDL-Blutfette und sollen zu hohe Cholesterinspiegel senken. Verschiedene Backwaren oder Fruchtsäften mit Omega-3-Fettsäuren sind derzeit auf dem Markt erhältlich.
  • DHA (Docohexaensäure): Die mehrfach ungesättigte Fett­säure gewährleistet Schutz für Herz und Blutgefäße. Enthalten ist sie in Eiern speziell gefütterter Hühner.
  • Probiotika: Diese Produkte enthalten physiologische Darm­­bakterien, die das Wachstum erwünschter Darmbakterien fördern. Die im Darm befindlichen Anteile des Immunsystems sollen so gestärkt werden. Probiotika sind sehr verbreitet, v.a. in Milchprodukten.
  • Präbiotika: Das sind unverdauliche Ballaststoffe, wie Inulin. Sie begünstigen die Aufnahme von Mineralstoffen, z.B. Calcium, Magnesium oder Eisen, und fördern das Wachstum von Darmbakterien. Zu finden sind Präbiotika in Brötchen, Drinks oder Joghurts.

 

Text: Dipl. oec. troph. Karolina Röthenbacher
Fotos: Colourbox_8100024 / GuR-Redaktionsbildarchiv / BLBild40_00238_2200

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