Ein französisch-kreolisches Restaurant namens Makassar ist seit fast 30 Jahren einzigartig in der Münchner Restaurantszene. Das Kultrestaurant begeistert Stammgäste, internationale VIPs, Stars und Sternchen.
Französisch-kreolisches Restaurant startet neu durch
Jetzt hat das Makassar mit altem Charme an an neuem Ort wieder eröffnet. Ein französisch-kreolisches Restaurant ist es geblieben. Das Lokal hat sich vergrößert und liegt nun in den Räumlichkeiten des Prinzessin Elisabeth Living Hotels im Dreimühlenviertel an der Isar.
Die perfekte Location bot das Vier-Sterne-Hotel Prinzessin Elisabeth Living Hotel im Münchner Dreimühlenviertel: Nachdem Roger Baranda und Roland Dimpfl 2019 ihr legendäres Lokal in der Dreimühlenstraße nach 27 Jahren geschlossen hatten, war erst einmal Zeit für eine Pause.
Nach einem halben Jahr auf Reisen quer durch Frankreich, Spanien und Portugal kehrten die beiden Gastgeber aus Leidenschaft und Berufung in den Dunstkreis der Münchner Restaurantszene zurück.
Im Dreimühlenviertel wurde das Restaurant vom Prinzessin Elisabeth Living Hotel frei, in dem bereits Holger Stromberg und zuletzt Shane McMahon gekocht haben. Da Max Schlereth, Inhaber der Living Hotels, ein langjähriger Stammgast im Makassar war, wurde man sich schnell einig. In der Geyerstraße 52 haben Roland Dimpfl und Roger Baranda Platz für über 100 Gäste. Dazu kommt eine Terrasse vor dem Lokal sowie eine idyllischer Innenhof.
„Wir hätten es nicht besser treffen können. Wir bleiben in unserem Viertel. Die Räumlichkeiten, die wir jetzt haben, sind einfach super und wir haben endlich nicht nur einen, sondern gleich zwei Open Air-Bereiche“, freut sich Roland Dimpfl über sein neues französisch-kreolisches Restaurant. Ab 18 Uhr serviert er hier die spannenden Gerichte von der Abendkarte. Auf der großen Lounge-Terrasse vor dem Lokal geht es im Frühling richtig los. Eine Austern- und Champagnerbar gibt es ja nun kein Überangebot in der Münchner Restaurantszene.
Das Makassar ist Kult: Geburtstage und Feste feiern
Angefangen haben die beiden in den 1990er Jahren in dem kleinen Isarviertel zwischen Gärtnerplatz und Sendling, das seine Gentrifizierung längst abgeschlossen hat. Damals aber prägte die Gegend der nahe Schlachthof mit den Kuhställen an der Tumblingerstraße und der Großmarkthalle ums Eck. Handwerker, Bauern, Gastronomen und viel buntes Volk waren hier zuhause.
Roland Dimpfl gerät ins Schwärmen, wenn er von den alten Zeiten im Viertel und urigen Bewohnern wie der Gemüsefrau oder einer Hausmeisterin erzählt. „Alle haben hier zusammen gehalten und die Babys haben als erstes Lied unser Happy Birthday gelernt“, erinnert er sich.
Viele der Babys von einst sind heute aus- und die Luxus-Apartments im Viertel eingezogen. „Früher hätte sich über Musik und das Gelächter fröhlicher Gäste keiner beschwert“, sagt er. Dann dreht er am Lautsprecherregler und die Geburtstagsmelodie erklingt. Kult ist eben Kult. An einem Samstagabend spielt er den Song bis zu fünf Mal. Geburtstage feiern viele Gäste gern im Makassar. Das liegt nicht zuletzt an der sympathischen Behandlung, die Geburtstagskinder von den Hausherren persönlich erhalten.
Französisch-kreolisch für Feinschmecker
Kult ist aber nicht nur der Sound, sondern auch der unverwechselbare Stil mit Südsee-Flair und geschnitztem Affen über der Bar. Ihn bekam Roger Baranda nach seiner Küchenchef-Zeit auf Jacques Cousteaus Expeditionsschiff Calypso als Zeugnis. Den kreolischen Touch in satten Farben ergänzen neue Kunstwerke des Franzosen an den Wänden. Dazu passen Kronleuchter, frische Blumen und Nischen mit Sofas. Die Bar selbst ist ein innenarchitektonisches Highlight. Hier garantieren die berühmt-berüchtigten Cocktails von Gastgeber Roland Dimpfl weiterhin lange Nächte.
Auf kulinarischer Seite hat Baranda für die neue Karte mit der typisch französisch-kreolischen Handschrift spannende Gerichte kreiert, die nun Seite an Seite mit Klassikern wie Garnelenspieße, Fischeintopf oder den berühmten Artischocken à la Makassar stehen. Seine auf‘s Produkt konzentrierte Küche setzt auf Lebensmittel erster Güteklasse. Täglich hält er am Großmarkt Ausschau nach erstklassigen Zutaten.
Leuchtturm der Münchner Restaurantszene
Nach wie vor nimmt das Restaurant übrigens weder EC- noch Kreditkarten, sondern nur Bargeld. Das ist bei den vielen Stammkunden natürlich bekannt. Trotz des hohen Aufkommens an internationalen VIPs à la Brad Pitt, Stars, Sternchen und Fußballern mit Entourage, Münchner Promis oder Politikern wie Markus Söder sind die beiden Inhaber bodenständig geblieben.
„Wenn eine Oma mit ihrem Enkel ein halbes Jahr im Voraus gebucht hat, mache ich deren Tisch nicht frei, weil eine Agentur kurzfristig ihren Star unterbringen will“, erklärt der gebürtige Tegernseer. Hinten anstellen galt auch schon in dem Freibad, in dem er im Sommer ausgeholfen hat, lange bevor er Roger Baranda im München der 1980er Jahre kennenlernte.
Gemeinsam haben sie das Abenteuer gewagt, ihr Luxus-Restaurant in einem Marktviertel zu eröffnen, das damals alles andere als hip war. Viele Sponsoren haben damals abgewinkt, doch der anhaltende Erfolg hat dem Gastro-Duo recht gegeben: Das Glockenbachviertel und speziell besagtes Dreimühlenviertel gehören seit Jahren zu den angesagtesten Partymeilen der Münchner Restaurantszene.
Text: Verena Wagner
Fotos: Makassar, Living Hotel, Verena Wagner