Entspannen und bewegen, wohltuende Wärme und erfrischende Kühle – kein anderes Element ist so vielseitig wie das Wasser. Es trägt dazu bei, Stress zu mindern, Kalorien abzubauen und die Stimmung zu heben. Geniessen Sie Wellness und die Faszination Wasser …
Fast jeder Wellness-Gast kommt mit besonderen Ansprüchen in ein Hotel. Er
will nicht nur eine exponierte Naturlage, großzügig ausgestattete Zimmer, hohe
kulinarische Qualität in den Restaurants und einen aufmerksamen Service: Das alles wird
bei einem guten Hotel stillschweigend vorausgesetzt.
Vom Wellness-Hotel erwartet der Gast vor allem einen nachhaltigen Gewinn an Vitalität und Lebensenergie. Denn davon will er noch profitieren, wenn er schon lange wieder seinen Verpflichtungen in Beruf und Privatleben nachkommt.
Sehr wichtig ist vielen Gästen im Wellness-Urlaub ein attraktiver Pool- und Spa-Bereich. Hier wollen sie viele Stunden, ja Tage verbringen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu tanken.
Bequem im Bademantel, bei angenehmen Temperaturen. Im Wasser, in der Sauna, auf der Massageliege, bei Schönheits- und Körperpflege. Aber „Wellness ist kein Strand, sondern ein Berg“ – mit dieser Kurzformel korrigieren die Experten den immer noch weit verbreiteten Irrtum, wonach Wellness ausschließlich passives Genießen bedeutet.
Denn mit süßem Nichtstun allein lässt sich Gesundheit bekanntlich nicht erhalten – und schon gar nicht verbessern.
Wellness-Faktor Bewegung
Die Bedeutung von Bewegung für den gesamten Organismus ist immens. Davon
profitieren Körper, Geist und Seele gleichermaßen.
In der Tat: nicht nur der Körper, sondern auch der Geist (bessere Hirndurchblutung) und die Seele (verstärkte Ausschüttung von Glückshormonen) ziehen nachhaltigen Nutzen aus dem schweißtreibenden Tun.
Bevor es allerdings beim Dauerlauf zum Glücksrausch kommt, fühlt man sich als Nichtsportler erst mal ein paar Wochen lang wie ein Mehlsack mit Muskelkater. Und bei den meisten Normalsterblichen bleibt es leider auch dabei – zu weit und zu mühsam erscheint der Weg zum verheißungsvollen Berggipfel.
Im Pool heißt es hingegen „Schwerkraft ade“. Die lästige (Körper-)Last wird zu beschwingter Lust. Das beginnt schon mit der physikalischen Faszination des Elements
H2O, der sich kaum jemand entziehen kann: Jede Bewegung wird zum Schwebe-Erlebnis,
denn Wasser hat eine fast tausendfach größere Dichte als Luft.
Entsprechend reduziert sich die natürliche Schwerkraft, die an Land auf unserem Körper lastet. Ein 80 kg schwerer Mensch wiegt im Wasser nur etwa 8 kg. Da tut Bewegung selbst den Gelenken und dem schmerzenden Rücken gut.
Der Wasserdruck, der auf den Körper einwirkt, verstärkt diesen wohltuenden Effekt zusätzlich: Er unterstützt den Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen, was wiederum den Kreislauf nachhaltig entlastet.
Je nach Intensität werden dabei die Ausdauer verbessert, Muskeln gestärkt, Bindegewebe gestrafft, Herz und Kreislauf trainiert, Gleichgewichtssinn und Konzentrationsfähigkeit gestärkt.
Das Immunsystem profitiert nachhaltig, wie man heute weiß. Wirbelsäule, Gelenke, Sehnen und Bänder werden dabei geschont. Musikalische Untermalung und Lichtgestaltung vertiefen das Erlebnis.
Denn gute Wellness ist nicht nur gesund, sondern soll auch Spaß machen.
Erfreulicher Nebeneffekt: Der Kalorienverbrauch im Wasser ist bis zu 40 % höher als
an Land, was zu entsprechend erhöhtem Abbau von Fettgewebe führt. „Wasser
zehrt“, das wussten schon unsere Eltern.
Wellness-Faktor Entspannung
Negativer Stress entwickelt sich zu einer ernsten, wachsenden Bedrohung für die Gesundheit des Menschen. Auch dafür ist warmes Wasser eine wunderbare Therapie.
Hier entspannt der Mensch so tief und nachhaltig wie sonst bestenfalls im Schlaf. Der
Pulsschlag wird ruhiger, der Atem tief, verspannte Muskulatur lockert sich. Nachweislich wird die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin im Wasser gedrosselt – um 30% und mehr.
Weil Entspannung eine der Grundsäulen der Wellness-Philosophie ist, wurden eine ganze Reihe von Anwendungen entwickelt, mit denen sich die Wirkung des Wassers vertiefen lässt: So führt der Trainer mit dem Gast beim Aqua-Wellness sanfte Dehn- und Streckübungen und leichte Massagen im körperwarmen Pool durch. Dabei wird die Auftriebskraft des Körpers im Wasser genutzt.
tiefer Entspannung, Leichtigkeit, Geborgenheit und Freude.
Die Fähigkeit, mit Stress, der bei vielen Menschen zum Alltag gehört, fertig zu werden, verbessert sich nach gezielten Trainings übrigens auch außerhalb des Wassers deutlich.
Ganz offenbar stimuliert das zwanglose Beisammensein im warmen Bad, der Einfluss des Wassers auf Herz und Kreislauf, auf Psyche und Stimmung noch einen wichtigen Wellness-Faktor.
Wenn Menschen geselligen Umgang miteinander pflegen, sich wohl und geborgen fühlen, so kennt die Gesundheitswissenschaft hierfür den Begriff des sozioemotionalen Rückhalts. Gute Wellness gibt einen solchen seelischen Rückhalt und vermittelt dieses Gefühl von Wohlbefinden und Geborgenheit.
Erinnern wir uns an die alten griechischen und römischen Thermen und Badeanlagen. Die waren über lange Zeiträume hinweg Mittelpunkte des gesellschaftlichen Lebens.
Weil Menschen sich hier miteinander wohl fühlten: „ad aquas“, wie es bei den alten Römern hieß – am Wasser.
Text: Gerd Hübinger
Fotos: Redaktionsarchiv G&R, Hotel Birkenhof, Hotel Alter Meierhof/Wellness-Hotels-Deutschland, Schwarzwald-Hotel Trescher, Bad Griesbach, Klausnerhof
