Es ist ein kleines Paradies für Menschen und für Elefanten. Und es liegt idyllisch im Dschungel von Südthailand. Chris Kaiser, den es vor acht Jahren vom Bodensee ins Elephant Hills-Camp verschlagen hat, erzählt, warum sich seine wuchtigen Freunde in Elephant Hills wirklich wie im Himmel auf Erden fühlen dürfen.

“Bei uns können Elefanten noch so leben, wie sie leben wollen. Hier müssen sie nicht schwer arbeiten, nicht Fußball spielen, keine Bilder malen und keine Touristen auf sich reiten lassen.”

So selbstverständlich, wie es klingt, ist das leider schon lange nicht mehr. Elefanten geht es nicht besonders gut, ihr Lebensraum in Asien ist gefährlich eng geworden: Gerade mal 40 000 gibt es noch auf dem ganzen Kontinent – und erschreckend viele werden für Zwecke missbraucht, für die die Natur sie nicht geschaffen hat.

Elefanten hautnah erleben im Elephant-Hills-CampBeispiel Thailand: Höchstens 1.500 freie Elefanten streifen nach Schätzungen der Tierschutzorganisation PETA noch durch die schrumpfenden Wälder des Landes.

2.500 der sensiblen Riesen aber fristen ein meist klägliches Leben in Gefangenschaft. Sie werden als Arbeitstiere oder als Touristenattraktion benutzt, dienen als Reittiere, müssen Tag für Tag brav Männchen vor Urlaubern machen und allerlei stupide Kunststückchen aufführen.

Dafür wird den Elefanten schon als Babys in einer grausamen Prozedur der Wille gebrochen. Die Kleinen werden ihren Müttern entrissen, tagelang mit Seilen bewegungsunfähig gemacht, geprügelt und mit spitzen Haken traktiert.

All das hinterlässt schwer traumatisierte und manchmal auch tote Elefanten.

Nicht viel besser geht es Dickhäutern, die für Schwerstarbeiten in der Land- und Forstwirtschaft abgerichtet werden und, statt als hochsensible Herdentiere frei durch den Dschungel wandern zu können, ein Leben lang an Ketten gefesselt sind.

Ein Camp für Elefanten und Besucher

Wer im “Elephant Hills”-Camp Ferien macht, erfährt all das und sieht zugleich, dass es auch anders geht. 12 Dickhäuter haben die Camp-Betreiber den alten Besitzern abgekauft – zu Preisen um die 50.000 Euro pro Elefant.

Nochmal 1.000 Euro monatlich kostet jeder im Unterhalt, denn immerhin frisst so ein grauer Riese Tag für Tag an die 200 Kilo Früchte und Grünzeug.

All das will finanziert sein – und dafür ist der Tourismus ausnahmsweise auch für die Elefanten ein Segen.

Elefanten hautnah erleben im Elephant-Hills-CampDas Camp im Nationalpark von Khao Sok führt vor, wie Urlauber den Tieren ein gutes, artgerechtes Leben ermöglichen und zugleich jede Menge Spaß dabei haben können.

Elefanten hautnah erleben im Elephant-Hills-CampDen zweibeinigen Gästen des Resorts fehlt es an nichts. Sie schlafen in 66 Luxus-Zelten auf großen, bequemen Betten, selbstredend hat jedes Zimmer ein eigenes Bad und ein WC.

Natürlich gibt es einen Swimmingpool und dreimal täglich ein feines Menue im Camp-Restaurant.

Als Sahnehäubchen obendrauf serviert das “Elephant Hills” rund um die Uhr seine Spezialität: Ferien hautnah mit Elefanten, ein spannendes und höchst ungewöhnliches Naturerlebnis.

Umweltbewusst und tierlieb sind alle Besucher, alle suchen und lieben den Kontakt zu Elefanten – mal eher aus der Ferne, mal ganz nah.

Elefanten hautnah erleben im Elephant-Hills-CampDie Vorsichtigen beobachten die grauen Riesen am liebsten bei einer Tasse Cappucchino vom Camp-Cafe aus.

Wer sich von den Rangern des Camp an die Hand nehmen und langsam an die freundlichen Riesen heranführen lassen mag, kann sie nach dem täglichen Schlammbad (nötig für den Sonnen-und Insektenschutz) auch mit dem Gartenschlauch abspritzen, mit Kokosfasern abrubbeln, Obst und Gemüse für sie hacken und ihnen Futter in den Rüssel legen.

Elefanten hautnah erleben im Elephant-Hills-Camp“Man darf unsere Schützlinge gern mit Zuckerrohr anlocken, sie anfassen und auch mal selber Elefantensabber spüren”, sagt Chris, “aber nur, wenn die Tiere das auch wirklich mögen.”

Wollen sie keinen Kontakt, trollen sie sich; nichts und niemand hindert sie daran. Schon gar keine Ketten, denn die gibt es im ganzen Camp nicht.

Nicht zufällig hat das thailändische Tourismusministerium das “Elephant Hills” als tierfreundlichstes Camp des ganzen Landes ausgezeichnet.

“Man soll ja nichts vermenschlichen”, meint Chris Kaiser, “doch die Elefanten scheinen zu merken, dass es Ihnen hier gut geht, und sie danken es mit freundlicher Zuwendung.”

Ernste Zwischenfälle jedenfalls hat es noch nicht gegeben, dafür viele schöne Ereignisse, an die sich der Mann vom Bodensee gern erinnert:

– an die Dreharbeiten für den “Bachelor in Paradise”, der sich das Resort für einen Auftritt ausgesucht hat.
– an den alten Herrn, der sein Leben lang davon geträumt hat, einen Elefanten anzufassen und in Tränen ausbricht, als es endlich so weit ist.
– an die Vierjährige, die zum Entsetzen der Mutter furchtlos auf zweieinhalb Tonnen lebendiges Fleisch zumarschiert und ihm Bananen in den Rüssel steckt.
– an die junge Touristin aus den USA, deren Freund am Elefanten-Waschplatz auf die Knie fällt und ihr einen Heiratsantrag macht.

Das geht durch die dickste Elefantenhaut – und natürlich hat die Braut Ja gesagt.

Elefanten hautnah erleben im Elephant-Hills-CampZusatz-Infos:
Ein 3-Tages-Aufenthalt mit Vollpension im Elephant-Hills kostet pro Person ca. 500 Euro. Im Preis inbegriffen ist der Transfer von und zu den großen Flughäfen und Urlaubsorten im Süden Thailands. Zu buchen ist das Camp über große Reiseveranstalter wie TUI, FTI und Thomas Cook oder direkt bei www.elephanthills.com

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Text: Joachim Hauck
Fotos: © Elephant Hills, © Joachim Hauck

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