Eine landschaftlich reizvolle Region, in der schon seit über 850 Jahren Wein angebaut wird? Das klingt nach Genuss ohne Ende. Genau so ist es im sonnenverwöhnten Dresden Elbland. Die Reben in Europas nordöstlichstem Weinbaugebiet profitieren von einem angenehm gemäßigten, fast mediterranem Klima, was natürlich auch oft herrliche Bedingungen zum Wandern verspricht.
Nirgendwo in Sachsen ist es so warm wie hier, und über 1.600 Sonnenstunden lassen den Wein prächtig wachsen. Mitten in dieser traumhaften Landschaft zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz führen die gut markierten Routen durch ein Gebiet mit immerhin 17 Einzellagen.
Vor allem der vielseitige, sächsische Weinwanderweg bietet sich für spannende Entdeckungen an – wobei die Streckenauswahl vom kurzen Tagestrip über ausgedehnte Wochenendtouren bis zur anspruchsvolleren Sechstages-Wanderung reicht. Die gut 90 Kilometer Länge bieten neben jeder Menge Genuss auch viele Entdeckungen – ohne große Anstrengungen dank sehr mäßiger Höhenunterschiede.
Schon die Planung macht richtig Spaß: Die einzelnen Etappen tragen klangvolle Namen, und natürlich ist das prächtige Dresden Dreh- und Angelpunkt all’ der anderen Highlights. Überall zwischen dem malerischen Pirna und dem königlichen Dresden säumen traumhafte Villen und prächtige Schlösser den Weg.
Wer etwas Zeit hat, biegt in die Dresdner Altstadt ab – und erlebt Zwinger, Semperoper und Frauenkirche aus nächster Nähe. Weiter nach Radebeul: Hier wartet das Sächsische Weinbau-Museum Hoflößnitz auf einen Besuch, und nur ein Stück weiter an der Elbe liegt das Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth.
Als nächste Wegmarke kommt die Porzellanstadt Meißen: Am Horizont zeigt sich schon von weitem der imposante Burgberg mit Dom und Albrechtsburg.
Besondere Einblicke in Geschichte und Gegenwart des Weinanbaus bietet die „WeinErlebnisWelt“ der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen.
Am Ende des Weinwanderwegs laden die vielen historischen Weinstuben in Diesbar-Seußlitz ein, den einen oder anderen Tropfen kennenzulernen – und sich noch einmal genüsslich zu stärken.
Der Audioguide hat viel zu bieten
Dazu ein gut gemachter Smartphone-Audioguide informiert zu Land, Leuten, Geschichte und Gegenwart des sächsischen Weines. Darin erzählen Winzer aus dem Elbtal und regionale Persönlichkeiten interessante Geschichten zu entsprechenden Hörstationen am Elberadweg, vor Weingütern, Wegkreuzungen, Winzerhütten, Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten.
Zusätzlich zur Hörspur bietet der Audioguide auch wertvolle zusätzliche Informationen und Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Einkehr- sowie Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe. Wer die entsprechenden Informationen zu den Stationen schon vorher parat haben will, findet in vielen Wirtschaften, Weingütern und touristischen Einrichtungen einen Infoflyer mit allem Wissenswerten dazu.
Auch abseits des populären Sächsischen Weinwanderwegs lohnt es sich, in Dresden Elbland – also in Dresden und seiner regionalen Umgebung – die Wanderschuhe zu schnüren. Die Wege führen teils durch dichte Weinberge, und zahlreiche Aussichtspunkte sorgen mit immer neuen Perspektiven auf die zauberhafte Landschaft für Abwechslung.
Romantische alte Kirchen und verträumte Dörfer, Straußenwirtschaften, gemütliche Weinlokale, pures Landschaftserlebnis und lebendige Geschichte wechseln sich ab – und die unverfälschte Schönheit der Natur sorgt nicht selten für wortloses Staunen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich nur mal für ein paar Stunden aus dem Alltag nehmen möchte oder mit der ganzen Familie eine ausführlich geplante Tour angeht. Jede noch so kleine Etappe lädt dazu ein, mehr von der Geschichte und Schönheit von Dresden Elbland zu entdecken.
Immer wieder mal einkehren
Einmal unterwegs, lohnt es sich, immer mal auch rechts und links des Weges genauer hinzuschauen und zum Beispiel einen Zwischenstopp in einem der oft familiär geführten Weingüter einzulegen. Mit etwas Glück gibt es hier neben köstlichen Tropfen eine persönliche Führung durch die Weinberge, individuelle Einblicke in die Weinkeller und vielen Arbeitsschritte, die nötig sind, lange bevor der Genuss überhaupt in die Flasche kommt.
Weitere Wandertipps gefällig?
Mit dem Tharandter Wald, der Kulturlandschaft Moritzburg und der direkt in der Landeshauptstadt beginnenden Dresdner Heide gibt es allein drei weitere Gebiete voller schöner Wege und Möglichkeiten. So lebt Tharandt schon lange von und mit dem Forst – allein die Stuhlbauer des 17. Jahrhunderts konnten in den umliegenden Orten wie Rabenau kaum der steigenden Nachfrage nachkommen, und Kahlschlag war hier lange Zeit an der Tagesordnung. Heute prägen wieder prächtige Bäume das Bild.
Allein 250 Kilometer Wanderweg führen durch das dichte Waldgebiet, und auch der riesige Forstbotanische Garten mit seinen 2.000 verschiedenen Gehölzen und rund 9.500 Pflanzen im Nordamerika-Areal ist den Weg in den Wald wert.
Wie auch in die Kulturlandschaft Moritzburg: Museum, Klettergarten und die idyllische Teich- und Waldlandschaft mit dem Jagdschloss Moritzburg machen dieses Ziel vor allem für Familien attraktiv. Die Filmkulisse von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ birgt jede Menge barocker Wohnkultur aus der Zeit August des Starken, und das umliegende Areal mit seiner prächtigen Schloss- und Teichanlage hat sogar einen eigenen Leuchtturm und Hafen!
Wer die ganz kurzen Wege liebt und direkt aus der Dresdner Innenstadt in die Natur will, sollte in die Dresdner Heide kommen: Das im Nordosten Dresdens gelegene Naherholungsgebiet zählt zu den größten Stadtwäldern Deutschlands – und ist ein Sehnsuchtsort voller Naturdenkmale, teils einmaliger Flora und Fauna, Bachläufen sowie einem wunderbaren Waldbad.
Bliebe eigentlich nur noch die eine Frage: Wann soll’s losgehen?
Fotos: Ausichtspunkt Juchhoeh © Thomas-Tuerpe / Radebeul © Erik-Gross / AG-Saechs-Weinwanderweg © Thomas-Tuerpe / DMG-GenussEntdecken-Aust © Sven_Doering