Steht man in Dresden auf der Augustusbrücke über der Elbe schieben sich Fassaden, Kuppeln und Türme von wunderschönen Renaissancebauten ins Bild. Sie verleihen dem auch “Canaletto-Blick” genannten Winkel Charme und Ausdruck. Der Maler Bernardo Bellotto, Künstlername Canaletto, hat das Elbpanorama Dresdens in vielen Bildern verewigt. Und nicht umsonst wird die Barockperle am Elbestrom auch “Elbflorenz” genannt. Hier einige Tipps für Ihre nächste Städtereise.

Dresden, die sächsische Landeshauptstadt, zählt mit ihren einzigartigen, prachtvollen Renaissance- und Barockbauwerken zu den schönsten Städten Europas. Die reichen Kunstsammlungen und die eindrucksvollen Baudenkmäler machten die Stadt weltberühmt.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:DRS_3-09Das einmalige Zusammenwirken von Architektur, Kunst und Natur ist der Grund dafür, dass das Dresdner Elbtal als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt wurde. Zudem ist Dresden Stadt der Forschung und Wissenschaft sowie ein bedeutender Industriestandort.

Darüber hinaus ist sie die beliebteste Stadt im Osten Deutschlands – bei Besuchern und Bewohnern.

In erster Linie ist Dresden aber eine Kulturstadt ersten Ranges mit weltberühmten Ensembles wie der Sächsischen Staatsoper, der Staatskapelle oder aber dem Kreuzchor.

Aufgrund des Laufs der Elbe teilt sich Dresden in die Alt- und die Neustadt.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:TMGS_3-09
Zwinger

In der Altstadt am linken Elbufer reihen sich berühmte Bauwerke und viele Sehenswürdigkeiten aneinander: Zwinger, Grünes Gewölbe, Gemäldegalerie.

Die Neustadt indes vermittelt einen Eindruck vom bürgerlich-barocken und gründerzeitlichen Dresden.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:TMGS_3-09
Schloss Pillnitz

Am Elbhang zwischen Albertbrücke und Blauem Wunder erheben sich drei bemerkenswerte Schlösser: Schloss Albrechtsberg, das Lingnerschloss und Schloss Eckberg. Sehr sehenswert sind in der näheren Umgebung auch das Schloss Pillnitz und das Jagdschloss Moritzburg.

Bewegte Geschichte

Dresden: Barockperle am ElbestromDresden hat eine lange Geschichte, die viele Kunstschätze hervorbrachte.

Die erstmals 1206 urkundlich erwähnte Siedlung Dresden wurde 1547 von Kurfürst Moritz von Sachsen zur Kurfürstlichen Residenz erhoben.

Und von Kurfürst August zwischen 1553 und 1586 in eine prächtige Renaissance-Stadt umgebaut.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:TMGS_3-09Im Augusteischen Zeitalter zwischen 1694 und 1763 – in der Regierungszeit von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke, zugleich König August II. von Polen) und seinem Sohn Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen (zugleich König August III. von Polen) – entwickelte sich Dresden zu einer Barockstadt und Kunstmetropole von europäischem Rang.

Einen Tiefpunkt in der Geschichte Dresdens markiert das Jahr 1945. Damals wurde das Stadtzentrum im Zuge des Zweiten Weltkriegs durch die britischen Bomberflugzeuge fast vollständig zerstört.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:E.Heinrichsdobler
Frauenkirche

Nach dem Wiederaufbau mit teilweise notwendigen Rekonstruktionen, vor allem innerhalb der letzten 30 Jahre, strahlt Dresden heute schöner als je zuvor.

Vor diesem Hintergrund weiß der Besucher das eindrucksvolle Stadtbild erst richtig zu schätzen.

Nicht nur in Kunst, Kultur und Sport hat sich die Stadt weltweit einen Namen gemacht.

Auch bahnbrechende Erfindungen stammen von hier: Johann Friedrich Böttger fand 1708 in seinem Laboratorium auf der Brühlschen Terrasse statt Gold die Rezeptur für das weiße europäische Hartporzellan.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:TMGS_3-09Im Jahr 1823 gründeten Jordan & Timaeus die erste deutsche „Chokolade- und Cichorienfabrik“.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:DWT_3-09
Residenzschloß

1820 baute man die erste Mineralwasseranstalt der Welt und ein Luftschiff flog 1932 Reklame für Odol, das erste Mundwasser der Welt, das 1893 in Dresden entwickelt wurde.

Auch andere alltägliche Produkte sind Dresdner Erfindungen: Die Zahnpastatube genauso wie Bierdeckel und Filterzigaretten.

Ein Muss für jeden Dresden-Besuch ist die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund. Schon um 1900 war der Architektur-Fachwelt klar, dass in der Bautzner Straße 79 der schönste Milchladen der Welt steht. Wände, Decken und Boden sind komplett gefliest, so steht es auch im Guinnessbuch der Rekorde ‘98.

Der Milchladen wurde 1892 im Auftrag des Kaufmanns Paul Gustav Leander Pfund
gegründet. Verkauft werden 110 internationale Sorten hauptsächlich unverpackten
Rohmilchkäses aus bäuerlicher Herstellung.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:DWT_3-09
Blick in Pfunds Molkerei

Die Innenausstattung des Ladens besteht aus phantasievoll gestalteten Fliesengemälden im Stil der Neorenaissance, die handgemalten farbigen Darstellungen auf Wänden, Fußboden und Verkaufstresen stammen aus der Dresdner Steingutfabrik Villeroy und Boch.

Wer sich ins Nachtleben stürzen will, kommt an der Neustadt nicht vorbei. Dort befindet sich mit rund 175 gastronomischen Einrichtungen das größte Szene- und Kneipenviertel der Stadt: Restaurants, Clubs, Bars und Kneipen.

Das musikalische Angebot reicht vom Rockclub bis zur Blues-Bar. Auf der südlichen Elbseite, in der Nähe der Hochschulen, befinden sich ebenfalls viele Studentenclubs.

Dresden: Barockperle am Elbestrom, F:DWT_3-09
Theaterplatz mit der berühmten Semper Oper

Einer der berühmtesten ist der sogenannte „Bärenzwinger“. Seit den 60er Jahren zählt dieser Club zu den bekanntesten der Stadt. Er befindet sich in Elbufernähe, unter der Brühlschen Terrassse. Sehr bekannt ist auch der „Jazzclub Tonne“, der in seiner Geschichte durch die vielen Gewölbekeller der Stadt zieht.

Das Industriegebiet im Norden der Stadt beherbergt heute nicht mehr nur Fabriken, sondern auch Diskotheken und Konzertsäle. Zu den bekanntesten Konzertbühnen zählen der „Alte Schlachthof“ und die Freilichtbühne „Junge Garde“ im Großen Garten.

Weihnachten in Deutschland, Dresden: BarockperleDresden ist auch bekannt für seine gute Küche. Bei Hofe wurde französisch gekocht, zahlreiche italienische Künstler und Handwerker arbeiteten in Dresden. Sie brachten ihre Rezepte und ihr Lebensgefühl mit nach Sachsen.

Von der Lausitz bis zur Elbe: Faszination Wein in SachsenVieles davon fand Eingang in die sächsische Alltagskultur. Desserts wie Quarkkeulchen sowie der Dresdner Stollen und natürlich die Sächsischen Weine und Sekte wurden zu Exportschlagern.

Viele weitere Tipps für eine Städtereise finden Sie hier.

xxxx

Text: Dr. Michael Polster
Fotos: TMGS/ ©S. Dittrich/ ©Ernst, ©R_by_Renate-Franke_pixelio, ©Edmund Heinrichsdobler, Staatl.Kunstsammlungen Dresden ©David Brandt, DWT/ ©C. Muench, DWT/ ©S. Dittrich,©Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund, pixelio©wave111 Dresden&Elbland, Stollen-©Jennifer-Pallian_pixelio, Wackerbarth/ ©Polster

Vorheriger ArtikelSpringroll Sushi (California Roll Lachs und Avocado)