Cocktails: die internationale Sprache der Bars

Ob man nun in Tokio oder in Chicago an einer Bar eine Margarita bestellt, in London oder München einen Martini – Cocktails sind cosmopolit. Sie sind die internationale Sprache der Bars und jede/r Frau oder Mann hinter dem Tresen versteht, was man will…

Um den Mythos dieser ­­­schil­lernden Kompositionen ran­ken sich seit Jahrzehnten viele Geschichten. Sei es um die Entstehung der Rezepturen, sei es um die Paten dieser Kreationen.

Auch vom Ursprung der Cocktail-Traditionen erzählt man sich kuriose Geschichten. So soll es in den USA Tradition gewesen sein, nach den Hahnenkämpfen mit dem stolzen Besitzer des Siegerhahnes einen Drink „on the cock’s tail“ zu nehmen.

Eine andere Geschichte kennt den Na­men einer mexikanischen Schön­­­heit, Coctel, welche die ers­ten Drinks mischte.

Mixgetränke kennt man jedoch schon lange, bevor sie mit so blumigen Namen kategorisiert wurden. Im antiken Hellas zum Beispiel ließ die schöne Helena ihre Gäs­te mit ­einem Drink aus Wein, Mohn und Bilsenkraut bewirten. Und auch der Held Odysseus soll mit einer berauschenden Mixtur „becirct“ worden sein.

Die große Karriere der meisten Cocktails begann aber in den USA wäh­rend der „roaring twenties“. In dieser Zeit entstanden viele Klassiker wie der Manhattan oder der auch heute noch sehr populäre Hemingway.

Andere berühmte Drinks weisen auf noch größere Berühmtheiten hin. Vom Alexander behaupten einige, er beziehe sich auf Ale­xander den Großen. In Frankreich dagegen glaubt man, der berühmte Romancier Alexandre Dumas habe für diesen Cocktail Pate gestanden.

Echte Liebhaber der inhaltsreichen Drinks haben auch gerne ihre Schöpfungen den Damen ­ihrer Wahl gewidmet. Mit dem „Mary Pickford“ ehrte man etwa den berühmten Stummfilmstar anlässlich einer Geburtstagsfeier der United Artists Corporation, die Charlie Chap­lin, D.W. ­Griffith und Douglas Fairbanks nebst Gattin Mary Pickford gegründet hatten.

Und auch die „Golden Lady“ ist eine Hommage an eine unvergessene Künstlerin – die legendäre Mae West.

Mit manchen Kreationen verschaffte sich auch ihr Schöpfer selbst einen unvergessenen Platz in der Geschichte.
So beispielsweise die reiche und exaltierte Amerikanerin Margarita Sames, die auf einer ihrer legendären Partys in Acapulco einfach ihre Lieblingsspirituosen Cointreau und Tequila mit frischem Limonensaft mixte und so den Drink „Margarita“ kreierte, der heute in der ganzen Welt getrunken wird.
Mitunter sind es auch ihre Konsumenten, die die neuesten Drink-Kreationen be­rühmt machen. So favorisiert z. B. die Pop-Diva Madonna den „Cosmopo­litan“, einen Drink aus Wodka, Cointreau, Cranberry- und ­Limonensaft.

Andere Be­rühmt­heiten, wie das Model Naomi Campbell oder der Film-Boxer Sylves­ter Stallone, finden die „White Lady“ verführerisch.

Cocktails sind heute mehr denn je ein willkommener Anlass, internationale Kommunikation und süße Lebensart mitei­nander zu verbinden. Nicht nur in Bars spricht man heute die weitumspannende Sprache.

Stöbern Sie doch mal in unserem Rezeptarchiv, da gibts tolle Cocktailrezept-Ideen.

Text: A. Heinrichsdobler
Fotos: Arc International / Licor 43 / Schlumberger / Jim Bean / Cranberry Marketing