Unser Autor hat es probiert.. Asien per Schiff erleben ist ganz easy und komfortabel – vor allem wenn man auf der mein Schiff 5 unterwegs ist. Erholung am Schiff mit kulinarischer Rundumbetreuung sowie an Land gut organisiserte Touren haben den Urlaub zu etwas besonderem gemacht. Hier sein Reisebericht auf der Route: Bangkok – Koh Samui – Singapur – Kuala Lumpur – Langkawi – Ho-Chi-Ming-Stadt.
Adelina Santisteban sorgt für Umsätze, von denen andere Barbetreiber nur träumen können: Rund 2.500 Cocktails, zwischen 3.000 und 4.000 Gläser Bier, dazu 300 bis 400 Flaschen Wein gehen bei ihr über die Tresen – tagtäglich wohlgemerkt!
Die quirlige Frau von den Philippinen ist Bar-Managerin der Mein Schiff 5 und verantwortlich für 13 Bars an Bord. Insgesamt 83 Mitarbeiter zapfen und mixen von früh bis spät fast unglaubliche Mengen Drinks für die 2.500 Passagiere des Ozeanriesen.
Ob im vornehmen “Champagner Tref”“ im gläsernen Heck des Schiffs oder über dem Pool-Deck in der betont legeren “Überschaubar” – Adelinas Crew hat vor allem an Seetagen Hochkonjunktur.
Heftig geht es an den Tresen auch regelmäßig eine halbe Stunde vor dem Verlassen eines Hafens zu: Jede Auslauf-Zeremonie wird gebührend mit Sekt und den Lieblingscocktails gefeiert.
Die Bars an Bord sind die Passagier-Treffpunkte schlechthin. Für Plaudereien über den strapaziösen 13-Stunden-Flug nach Singapur beispielsweise, bei dem nicht alle so entspannt reisen konnten wie das Paar aus Bayern, das in den Business-Class-Liegen ihrer Air-France-Boeing 777 so ruhig und tief schlafen konnte, dass es glatt das Frühstück an Bord verpennt hat.
Intensiv werden in den Bars Freundschaften begossen, neue Bekanntschaften geschlossen und Pläne geschmiedet – für die Landausflüge der nächsten Tage zum Beispiel.
Gut betreut auch an Land
“Deutsche Gäste sind ausflugsaffin und wollen viel sehe”, weiß General Manager Stephan Zimmermann.
Ganz leicht war es nach drei Jahren Corona-bedingter Pause nicht, wieder Landausflüge in Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam zu organisieren; überhaupt stellte die Route Reederei und Crew vor besondere Herausforderungen.
Schließlich ist die Mein Schiff 5 der erste europäische Ozeanriese, der wieder Häfen entlang des asiatischen Kontinents ansteuert – da mussten viele Kontakte zu Behörden und örtlichen Reiseveranstaltern wiederbelebt und allerlei Probleme gelöst werden.
“Inzwischen läuft es wieder fast reibungslos”, sagt Zimmermann, “unsere Partner und die Menschen vor Ort freuen sich, dass endlich wieder Gäste von einem Schiff kommen”.
Mehr als die Hälfte der Passagiere bucht organisierte Ausflüge an Bord, und Landausflugschefin Lisa Völlmert kennt ihre Vorlieben:
“Der Focus unserer Gäste liegt auf Kultur, Historie und Städtetouren” – und davon gibt es gerade in Asien unendlich viel.
Wenige Städte auf der Welt sind so aufregend wie Singapur. Bangkok, Kuala Lumpur und Ho-Chi-Minh-Stadt sind die lebendigen Zentren jener “kleinen Tigerstaaten”, deren Wirtschaft mächtige Sprünge nach vorne macht. Überall sichtbar sind die teils schroffen Gegensätze zwischen modernem Leben und uralten Traditionen.
Die Städte mal von oben betrachtet
Neben verträumten Kolonialbauten und riesigen Tempelanlagen mit goldenen Buddha-Statuen haben Architekten gewaltige Wohn- und Geschäftszentren mit rekordheischenden Wolkenkratzern gesetzt:
Die Petronas Zwillingstürme in Kuala Lumpur beispielsweise, die mit 452 m viele Jahre als höchstes Gebäude der Welt galten, und natürlich das spektakuläre Marina Sands Hotel in Singapur, dessen Gäste auf der gigantischen Dachterrasse in 190 m Höhe im Pool plantschen dürfen.
So genießen wir den Reiz der Megastädte mal von ganz hoch droben. Die Liftfahrt auf die Terrasse des Marina Sands ist Pflicht für jeden Singapur-Besucher, und entsprechend gut besucht ist das 4,6 Mio. Euro teure Resort.
Weniger bekannt, aber spitzenmäßig ist das “Level 33” im Finanzviertel Singapurs, das ebenfalls mit einem Rekord aufwartet: Im 33. Stockwerk eines Wolkenkratzer gelegen, ist die höchste Stadtbrauerei der Welt zuhause. Das Malz fürs Bier kommt aus Bamberg, Braumeister Gabriel hat in Weihenstephan studiert. Die Level-33-Crew veranstaltet regelmäßige Bierproben, dazu werden frische Meeresfrüchte serviert.
Der Blick von der Dachterrassen-Bar über den Singapur-River hinüber zum Marina Sands ist atemberaubend und wahrscheinlich die beste Aussicht, die ein Besucher des Stadtstaats haben kann.
Das gilt auch für Kuala Lumpur. Wer in der Hauptstadt des aufstrebenden Malaysia die 272, elend steilen Stufen zum alten Batu-Höhlentempel hinaufgestiegen, durch den wunderschönen Botanischen Garten gewandert und zum Königspalast marschiert ist, hat sich einen besonderen Rastplatz verdient.
Er könnte droben in den Petronas Towers Kaffee trinken; doch dessen Restaurant ist in einem großen Glaskasten gefangen.
Ungleich spannender ist es im Fernsehturm KL Tower, wo der Cappuchino im Skycafe in wirklich luftigen 300 m Höhe ganz im Freien geschlürft werden kann.
Da schweift der Blick dann auch unbehindert hinüber zur Heli Lounge Bar, wo tagsüber tatsächlich Helikopter landen, ehe ab 18 Uhr Tische und Stühle aufgestellt werden, die den Landeplatz in Kuala Lumpurs wohl spannendste Roof-Top-Bar verwandeln.
Es geht noch spektakulärer – in Bangkok. Sagenhafte 400 Tempel hat die thailändische Mega-Stadt, mindestens den Wat Arun und den Wat Pho muss man besucht haben.
Natürlich auch den gewaltigen Königspalast, den Blumenmarkt, ein paar der zahllosen duftenden Garküchen an den Straßenrändern und das dichte Netz an Kanälen, das sich am besten mit den thai-typischen Langschwanzbooten erkunden lässt.
Wer eine Auszeit vom hektischen Treiben braucht, lässt sich auf die Dachterrasse des Lebua Hotels liften – die vielleicht schönste Roof-Top-Bar Asiens.
So schön, dass Regisseur Todd Phillips dort Teile von “Hangover 2” gedreht hat. In der Realität geht es im 63. Stockwerk des Lebua freilich weitaus gesitteter zu.
Das Publikum schlürft hoch über dem Lichtermeer von Bangkok in der Blue Moon Bar seine Cocktails und lässt sich im Sirocco, einem der höchsten und vielfach ausgezeichneten Freiluftrestaurants der Welt, feine Menus servieren.
Weil die Drinks und die exklusiven Gerichte im Lebua nicht ganz billig sind, zieht es Kreuzfahrtpassagiere meist bald zurück auf die Mein Schiff.
Die Getränke und Menus sind schließlich auch auf Meereshöhe ausgezeichnet – und zur Freude der Reisekasse schon mit dem Reisepreis bezahlt.
Reisetipps
Die 14-tägigen Kreuzfahrten “Asien mit Singapur” starten seit Dezember 2023 und sind buchbar in allen Reisebüros und unter tuicruises.com. Sie kosten einschließlich Flug ab 2.589 Euro in der Innenkabine. Bei eigener Anreise beginnen die Preise bei 1.199 Euro.
Interessant können für Individual-Passagiere Flüge mit Air France sein, die von vielen deutschen Airports via Paris nach Singapur gehen. Für rund 1.500 Euro ist bereits die Premium Economy buchbar, die deutlich mehr Platz und Komfort als die normale Economy bietet. Letztere kostet bei Air France für den Hin- und Rückflug nach Singapur ab rund 700 Euro, die luxuriöse Business Class ist ab 2.200 Euro zu haben.
Und hier noch ein Tipp von uns: Für individuelle Thailand-Ausflüge mit deutschsprachigem Führer empfehlen wir Saran Ruengsuksut
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Text: © Joachim Hauck
Fotos: © Joachim Hauck / SingapurSling_COLOURBOX3566920