Ein noch weitgehend unentdeckter Geheimtipp ist ein Aktivurlaub am Walchsee mit Wandern im Kaiserwinkl rund um Kössen. Die Berge rund um den Walchsee, dem wärmsten Badesee Tirols, begeistern mit spannenden Geschichten und Menschen ebenso wie mit handfesten Abenteuern. Die Region nahe Kufstein und der bayrischen Grenze ist schnell von der Autobahnausfahrt Niederndorf/Ebbs aus erreicht.
Beim Wandern im Kaiserwinkl wimmelt es nur so von geheimnisvollen Geschichten – etwa über Schmuggler, Bergwesen oder Fledermäuse. Die Tage in den Bergen bieten hier jede Menge Abenteuer, so dass Langeweile nie zu spüren ist.
Versteckt in den Ausläufern des Kaisergebirges liegt die Region mit den Orten Kössen, Walchsee, Schwendt und Rettenschöss, in denen sich Hotels sowie Pensionen und Ferienwohnungen befinden.
Aktivurlaub am Walchsee: Tirols wärmster Badesee
Hinauf geht es aus Bayern kommend über Niederndorf und Sebi, durch den Wald bis Durchholzen, dem ersten Ortsteil der Gemeinde Walchsee. Dort liegt übrigens auch der Golfclub Walchsee-Moarhof.
Einst befand sich hier ein prachtvoller Wald. Dies erzählt die Geschichte, die sich um die wundersame Entstehung des Tiroler Sees rankt, der auf sagenhafte Weise aus dem Nichts 100 Hektar Wald verdrängte. Zum Glück – das denken sich nicht nur die Einheimischen, die den Natursee nur allzu gerne besuchen. Auch für viele Urlauber ist das bis zu 24 Grad warme Badeparadies längst zum Sehnsuchtsort geworden.
Butter selbst herstellen im Kaiserwinkl
Die Almhütte mit teilweise 500 Jahre alten Balken wurde in Kelchsau vor dem Abriss gerettet und in Durchholzen auf dem Produktionsgelände der Käserei Plangger originalgetreu wieder aufgebaut. Hier finden die „Natur erleben“-Seminare von Stephanie Hager statt. Sie reichen von Brot backen, Joghurt oder Butter herstellen bis hin zu Kräuterwerkstätten und spannenden Waldabenteuern für Groß und Klein.
Der Naturerlebnispädagogin ist es ein Anliegen, Kindern wie Erwachsenen die Natur und die Traditionen der Alpen näher zu bringen. Sie bringt einen zum Nachdenken über Kühe, Supermarktware, Handarbeit und Massentierhaltung. Auch darüber wie das Leben der Menschen in den Alpen als Selbstversorger früher so gewesen ist.
Besuch einer 500 Jahre alten Almhütte
In so einer echten Almhütte zu stehen und die Geräte zu betrachten zum Kochen, Käse und Butter herstellen, ist besonders. Wer hätte gedacht, dass die Käsespätzle oder Gröstl im offenen Kamin auf einer Pfanne gegart wurden, aus der dann gemeinsam an einem kleinen Holztisch gegessen wurde? Teller gab es nicht, Platz auch nicht.
Den Abwasch sparte man sich angesichts der vielen schweren Arbeit, welche Sennerinnen und Senner von der Schneeschmelze weg bis zum Almabtrieb im September hatten. Denkt man bloß an das händische Instandhalten der Hütten und ihrer Dächer. Tag für Tag musste Brennholz für das Folgejahr gesammelt werden. Die Menschen backten ihr Brot selbst und wuschen ihre Wäsche von Hand.
Allen Teilnehmern wurde klar, wieviel Arbeit das alles war. Und erlebten wie viel Zeit es braucht, einen Käse herzustellen. Damit zusammen hängt das Verständnis, wieviel Geld Lebensmittel eigentlich kosten sollten.
Dann drehten alle möglichst gleichmäßig die Kurbel des Butterfass. Nach einer zünftigen Jause mit Butterbrot, Kräuterlimo und natürlich Buttermilch – das Nebenprodukt der Butterherstellung – wartet schon der See zur Erfrischung.
Badetage im Aktivurlaub am Walchsee
Wandern im Kaiserwinkl gelingt auch ohne Bergführer. Zahlreiche einfache Bergtouren führen hinauf zu den zehn bewirtschafteten Almen und Berghütten von Walchsee.
Auch faule Badetage gehören zu einem Aktivurlaub am Walchsee. Entlang einer angelegten Seepromenade befinden sich Liegewiesen und weitere Strandbäder. Mit der Kaiserwinkl Sommer Card sind viele Attraktionen und Bäder gratis oder vergünstigt.Zahlreiche Wassersport Möglichkeiten laden zu einem abwechslungsreichen PRogramm für Wasserratten im Aktivurlaub am Walchsee ein.
Am See (im gleichnamigen Ort) gibt es einige kostenlose Parkplätze. Aber am besten ist man hier sowieso mit einem Mountainbike oder E-Bike dran, das man sich vor Ort ausleiht. Kleine Wasserratten erwarten Wassertrampoline, ein Eisberg im See (Achtung, nur für große Kinder) und der 800 m² große Aqua-Funpark mit Boulderwand und Wasserrutschen sowie ein Beachvolleyplatz am Ostufer. Ruhesuchende finden genügend stille Fleckchen, um den malerischen Ausblick zu genießen.
Der nahe gelegene Ort Kössen – der größte Ort in der Gegend – bietet übrigens auch ein feines Naturschwimmbad.
Action Action: Wandern im Kaiserwinkl
Ein Besuch der Sommerrodelbahn (Bergbahn Zahmer Kaiser) in Durchholzen ist ein Urlaubshighlight, auch in Kombination mit einer Wanderung zur Aschinger Alm. Zur Rodelbahn gehört übrigens ein kleiner Freizeitpark, Ziegen und ein Wildgehege.
In Kössen gibt es Anbieter für Canyoning, Rafting im Wildwasser sowie Schluchten-Klettern. Das ist genau das Richtige für Menschen, die sich für klettern interessieren, aber nicht so richtig trauen. Jeder Teilnehmer bekommt einen Sicherungsgurt.
Durch eine Schlucht nahe Kössen verlaufen Klettersteige. Dazu sind Tritteisen in die Felsen gehauen. Der Weg durch die Schlucht erfordert keine Vorkentnisse. Gutes Schuhwerk ist natürlich wie immer im Gebirge Pflicht. Wem eine Stelle einmal zu steil ist, kann auch über die Steine des im Sommer nur wenig Wasser führenden Flussbetts ausweichen.
Beeindruckend sind auch Tausende von Fledermäusen, die sich alljährlich im oberen Teil des Kirchenschiffs von Walchsee sammeln. Sie wohnen hier und Fledermausforscherinnen nehmen interessierte Gäste mit auf die nächtliche Pirsch. Bei schönem Wetter gelingt mit Sicherheit ein Blick auf die zur Futtersuche ausschwärmenden Fledermäuse.
Mehr Urlaubszeile für Aktivurlaub finden Sie hier am Achensee und hier eine Fernreise für Familien oder einen Segeltörn an der Adria.
Text: Verena Wagner
Fotos: Bernhard Bergmann Kaiserwinkl Tourismus, Tirol Werbung Frank Bauer